Glosse Alltagssprache und Co.

Wir stark die deutsche Wirtschaft ist, zeigt sich auch daran, dass sie die Sprache prägt. Und zwar nicht nur die Apfelweinwirtschaft, die jeden Sprechversuch ins Lallen überführt. Sondern auch die mit dem Geld, der Konjunktur und Co.

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Denn der Zusatz „und Co.“ steht heute nicht mehr nur, wie ursprünglich, für den Zusatz „und Compagnie“ bei Firmennamen. Nein, er wird überall verwendet, wo der Redner weitere Beispiele nennen möchte, aber ihm gerade keine guten einfallen. Etwa in der Politik, bei Vorträgen, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis und Co.

Dabei ist in vielen der Bereiche überhaupt keine echte Kumpanei, geschweige denn Compagnie vorhanden. Aber immerhin wird die Fantasie des Zuhörers dahingehend angeregt, dass er sich vorstellen kann: Da muss noch mehr sein. Und irgendwo im „und Co“ verbirgt sich dann das schlagende Argument oder perfekte Beispiel – auf das er nun aber selbst kommen muss, weil der Redner es nicht explizit nennt.

Das ist dann zwar keine perfekte Kommunikation, ja vielleicht nicht einmal ausgefeilte Sprache. Aber das, was heute meistens schon reicht: Sprache und Co.

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