Bergbau-Zulieferer von der Saar sind in aller Welt im Geschäft

Saarbrücken. Der Bergbau an der Saar ist für eine ganze Reihe von Zuliefer-Unternehmen zu einem florierenden Geschäft geworden

Saarbrücken. Der Bergbau an der Saar ist für eine ganze Reihe von Zuliefer-Unternehmen zu einem florierenden Geschäft geworden. Über viele Jahrzehnte hinweg wurde unter Tage so ziemlich alles an modernster Technologie gebraucht: Sessellifte, unterirdische Beförderungssysteme in Form von Schienenflurbahnen, Maschinen zum Streckenvortrieb, Schrämwalzen zur Kohlegewinnung, Spezialelektronik und vieles mehr. In der Blütezeit des Saar-Bergbaus verdienten über 20 Zulieferbetriebe mit vielfältigen Dienstleistungen gutes Geld. Doch spätestens die 1970er und 1980er Jahren machten ein Umdenken erforderlich. Erste Krisen, verbunden mit einem starken Rückgang der Nachfrage nach Kohle, wurden zu Vorboten des Endes der großen Zeit der Steinkohleförderung in unserer Region. Den Zulieferern blieben nur zwei Möglichkeiten: Die einen suchten von der Saar aus mit ihren Spezialprodukten zunächst neue Absatzquellen an der Ruhr, andere wagten gleich den Schritt auf den internationalen Markt.Tatsächlich machen die verbliebenen Saar-Zulieferer, rund ein Dutzend sind es noch, den überwiegenden Teil ihrer Umsätze längst im Ausland. Andere, die inzwischen vom Markt verschwunden sind, hatten zu lange auf ein rein regionales Geschäft gesetzt. Wer jedoch den Mut und das richtige Konzept hatte, sich auf den Weltmärkten zu bewähren, gehört heute in aller Regel zu den Gewinnern.

Denn während der gesamte deutsche Steinkohle-Bergbau wegen politischer Beschlüsse bis 2018 vor dem Aus steht, nimmt die weltweite Nachfrage nach Kohle immer stärker zu. So konnten wegen zahlreicher Aufträge aus dem Ausland die deutschen Bergbauzulieferer im Jahr 2011 nach Erkenntnissen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau so hohe Auftragseingänge und Umsätze erreichen wie noch nie in ihrer Geschichte. Die Saar-Zulieferer sind dabei, und werden seit 2008 bei ihren Schritten auf dem internationale Parkett von der Landesregierung unterstützt. Mit einem Programm, das bis zum Ende der Kohleförderung läuft.

Ansprechpartner für die Unternehmen sind die Zentrale für Produktivität und Technologie (ZPT) sowie der Lenkungskreis der Saar-Zulieferer. Als Wachstumsmärkte werden vor allem China, Lateinamerika, Südafrika und Osteuropa gesehen. Aktiv sind Firmen von der Saar inzwischen in zahlreichen Ländern - von Russland über die Ukraine und Polen bis hin zu Kolumbien, Bosnien, Serbien, Bulgarien, Ungarn und der Türkei. Selbst die Mongolei zeigt Interesse.

Bei der Anbahnung von Geschäftskontakten verfolgen die Saar-Zulieferer in der Regel zwei Vorgehensweisen. Entweder suchen sie selbst vor Ort Kontakte oder schließen sich Erkundungsreisen mitsamt der Teilnahme an Fachmessen an. Marktbeobachter und Bergbau-Experten sehen den Erfolg der Zulieferer auch langfristig als gewährleistet an, wenn es ihnen gelingt, wettbewerbsfähig zu bleiben, wenn sie es also schaffen, ihre Produkte konsequent weiterzuentwickeln.

Auf einen Blick

Zu den größten saarländischen Bergbau-Zulieferbetrieben gehören: Becker Mining Systems AG Friedrichsthal; Evonik New Energies GmbH Saarbrücken; Klaus Faber AG Saarbrücken; Hausalit Maschinenbau und Oberflächenschutz GmbH Sulzbach; Hydac International GmbH Sulzbach; VeCon GmbH Heusweiler; Wolfgang Preinfalk GmbH St. Ingbert; KSB Service GmbH Homburg; SMT Scharf Saar GmbH Neunkirchen; Tschan GmbH Neunkirchen; Krummenauer Anlagenbau GmbH Neunkirchen. ts

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