Schnee-Chaos in Bayern Lawinengefahr in den Alpen sinkt

München/Rosenheim · Der starke Schneefall in Bayern zeigt weitere Auswirkungen. Die Lawinengefahr ist laut Experten gesunken, aber dafür gab es auf der A 8 einen stundenlangen Stau.

 Laut Wettervorhersage sollen die Schneefälle in Bayern - hier ein Bild aus Berchtesgaden - vorübergehend etwas nachlassen.

Laut Wettervorhersage sollen die Schneefälle in Bayern - hier ein Bild aus Berchtesgaden - vorübergehend etwas nachlassen.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Die Lawinengefahr ist in weiten Teilen der bayerischen Alpen nach Einschätzung von Experten gesunken. Für diesen Freitag stufte der Lawinenwarndienst Bayern in München die Gefahr nur noch für die Berchtesgadener Alpen als groß ein, das ist die zweithöchste von fünf Gefahrenstufen. Für den übrigen Alpenraum gelte erhebliche Gefahr, also Warnstufe 3.

In den vergangenen Tagen waren die Fachleute flächendeckend von einer großen Lawinengefahr ausgegangenen, was Stufe 4 entspricht. Sie warnten aber nun weiterhin: „Aufgrund der möglichen großen Reichweiten von Lawinen erfordern Unternehmungen im Gebirge zur Zeit besondere Vorsicht und überlegte Routenwahl.“

Die Hauptgefahr geht demzufolge weiter von großen bis sehr großen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus, die sich durch Neuschnee auf die Altschneedecke und verstärkt durch die Sonneneinstrahlung am Freitag von selbst lösen können. Abgehende Lawinen könnten in der Sturzbahn auf tiefere Schneeschichten durchgreifen und bis in die Tallagen vorstoßen. Auch hangnahe Verkehrs- und Wanderwege unterhalb der Waldgrenze seien gefährdet. „Die Triebschneeansammlungen sind von lockerem Neuschnee überdeckt und schwer zu erkennen“, hieß es.

Seit Mittwochabend waren den Angaben nach im bayerischen Alpenraum verbreitet 50 Zentimeter Neuschnee gefallen. Dieser liege locker auf einer mächtigen Altschneedecke, die sich bei den tiefen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad auf der Zugspitze nur langsam setze.

Schneefall legt Autobahn lahm

Der starke Schneefall hat nicht nur Auswirkungen auf die direkte Alpen-Region. Im Landkreis Rosenheim hat er in der Nacht auf Freitag für einen erheblichen Stau auf der A 8 gesorgt. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Bernau am Chiemsee und Frasdorf in Richtung München kam der Verkehr wegen Schneeglätte und querstehender Lastwagen am Donnerstagabend komplett zum Erliegen. Erst in den frühen Morgenstunden konnten Autos und Lkw nach und nach wieder anfahren, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Da der Schneefall nachgelassen habe, gebe es aktuell keine Probleme mehr. „Im Moment sieht man sogar wieder den Asphalt“, sagte ein Sprecher.

Bis sich der Stau aufgelöst hatte, seien mehrere Stunden vergangen. „Teilweise mussten wir Lkw-Fahrer aufwecken“, sagte ein Sprecher. „Das dauerte etwas, bis die ihre Lastwagen wieder in Bewegung setzen konnten.“

Sowohl das Bayerische Rote Kreuz als auch das Technische Hilfswerk waren im Einsatz, um die Autofahrer zu betreuen. Die Helfer seien den Stau abgegangen und hätten die Menschen versorgt, so ein Polizeisprecher. Das Rote Kreuz twitterte, dass unter anderem für warme Getränke gesorgt wurde.

(dpa)
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