Krawalle in London weiten sich aus

London. Die Welle der Gewalt in London gerät allmählich außer Kontrolle. Immer mehr Stadtteile waren am Montagabend von gewalttätigen Ausschreitungen betroffen. Die BBC berichtete, in Birmingham wurden erstmals auch Krawalle außerhalb der Hauptstadt gemeldet.Die Polizei nahm inzwischen nach Regierungsangaben 215 Randalierer fest. Mehr als 40 Polizisten wurden verletzt

London. Die Welle der Gewalt in London gerät allmählich außer Kontrolle. Immer mehr Stadtteile waren am Montagabend von gewalttätigen Ausschreitungen betroffen. Die BBC berichtete, in Birmingham wurden erstmals auch Krawalle außerhalb der Hauptstadt gemeldet.Die Polizei nahm inzwischen nach Regierungsangaben 215 Randalierer fest. Mehr als 40 Polizisten wurden verletzt. Auch Gruppen gewalttätiger Kinder zwischen 10 und 14 Jahren waren unterwegs. Die Krawalle hatten in der Nacht zum Sonntag im Problemviertel Tottenham begonnen. Zwei Tage zuvor war dort der 29-jährige Mark Duggan von einem Polizisten erschossen worden. Unklar war, ob der farbige Familienvater das Feuer eröffnet hatte. Ergebnisse ballistischer Tests werden heute veröffentlicht.

Der Mann hatte nach Darstellung der Polizei bei einer Kontrolle aus einem Taxi auf die Fahnder geschossen. Eine Kugel, die das Funkgerät eines Polizisten traf, stammte nach einer ersten Untersuchung aber offenbar aus einer Polizeiwaffe, berichteten mehrere britische Medien. Mitglieder der Farbigen-Community werfen der Polizei Rassismus vor. Randalierer aller Ethnien hatten daraufhin in Tottenham Büros, Wohnungen, Supermärkte, Polizeiautos und einen Doppeldecker-Bus in Brand gesetzt und Geschäfte ausgeplündert. Von einigen Häusern blieben nur die Grundmauern übrig. Familien wurden obdachlos, weil ihre Wohnungen ausbrannten. Einige der von Krawallen betroffenen Gegenden sind für soziale Probleme bekannt. Rund 50 Jugendliche randalierten aber auch am Oxford Circus - mitten in der City. Gestern rief die Polizei Händler und Büroinhaber im Stadtteil Hackney auf, die Läden zu schließen und die Büros zu verlassen. Die Familie des getöteten Mannes distanzierte sich von der Gewalt. London ist 2012 Austragungsort der Olympischen Spiele. dpa

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