Zschäpes Verteidiger wirft Bundesanwaltschaft Verstöße vor
Berlin/Karlsruhe. Die Verteidigung der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe wirft der Bundesanwaltschaft einen Verstoß gegen die Richtlinien für das Strafverfahren vor. Die Anwälte hätten vor der Öffentlichkeit über die Anklageerhebung informiert werden müssen, sagte Verteidiger Wolfgang Stahl dem "Spiegel". Die Bundesanwaltschaft weist die Vorwürfe zurück
Berlin/Karlsruhe. Die Verteidigung der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe wirft der Bundesanwaltschaft einen Verstoß gegen die Richtlinien für das Strafverfahren vor. Die Anwälte hätten vor der Öffentlichkeit über die Anklageerhebung informiert werden müssen, sagte Verteidiger Wolfgang Stahl dem "Spiegel". Die Bundesanwaltschaft weist die Vorwürfe zurück.Dem Magazin sagte Zschäpes Verteidiger, als er seine Mandantin am Donnerstagnachmittag über die Anklageerhebung habe informieren wollen, "lief allerdings schon die Pressekonferenz der Bundesanwaltschaft. Frau Zschäpe sah einen Bericht darüber gerade im Fernsehen und war verständlicherweise sehr irritiert darüber, dass sie von den konkreten Vorwürfen aus dem Fernsehen erfuhr, noch bevor wir Gelegenheit hatten, mit ihr darüber zu sprechen", erklärte Stahl.
Die Bundesanwaltschaft weist die Vorwürfe zurück: Man habe sich zur Wahrung der schutzwürdigen Interessen aller Verfahrensbeteiligten veranlasst gesehen, die Medien umgehend zu informieren, sagte eine Sprecherin.
Dieses Vorgehen sei "ausnahmsweise" gewählt worden, "um Spekulationen über den Inhalt der Anklageschrift zu begegnen und einer Fehlinformation der Öffentlichkeit vorzubeugen". Die Verteidiger der Angeschuldigten waren telefonisch über diesen Schritt informiert worden. dpa/dapd