Veganer und Vegetarier führen längst kein Nischendasein mehr

Saarbrücken · Vegan liegt im Trend. Weltweit - und auch in Deutschland. Allein in der Bundesrepublik ist die Fan-Gemeinde dieses Ernähungs- und auch Lebensstils inzwischen auf etwa 900 000 Menschen gestiegen. Vegetarisch sollen sich sogar knapp 7,9 Millionen ernähren, meldet der Vegetarierbund Deutschland in Berlin. Demnach würde jeder zehnte Bürger bewusst auf Fleisch und Fisch auf dem Tisch verzichten. Die meisten Vegetarier und Veganer hierzulande machen das aus Überzeugung - genauer aus Tierschutz- (42 Prozent) und ethischen Gründen (28 Prozent) oder für ihre Gesundheit (elf Prozent). Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Verbraucherzentrale hervor.

Und wo ein Trend ist, gibt es natürlich auch Geld zu verdienen. Gerade in Deutschland. Denn in keinem europäischen Land werden so viele vegane Produkte eingeführt wie hierzulande. Der Staat hat sogar an den gesamten EU-Importen einen Anteil von 36 Prozent. Vegetarische und vegane Lebensmittel gehören heute fest zum Sortiment eines jeden Supermarktes. Mit ihnen wurden 2015 bereits über 450 Millionen Euro erwirtschaftet. Tendenz steigend. Denn die Branche verzeichnet seit Jahren zweistellige Wachstumsraten, wie Analysen der Marktforscher vom Institut für Handelsforschung und von Mintel zeigen. Auch die Buchverlage versuchen, hier mitzumischen. Im vergangenen Jahr brachten sie deshalb 119 Neuveröffentlichungen zu veganem Kochen in den Handel. Vor fünf Jahren waren es gerade einmal zwölf, sagt der Vegetarierbund.

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