SPD-Parteitag straft Spitzenpersonal ab

Leipzig · Der Gang in die große Koalition wird für die SPD zur Zerreißprobe. Der Parteitag in Leipzig strafte die SPD-Prominenz bei den Vorstandswahlen ab. Auch Heiko Maas und Elke Ferner bekamen das zu spüren.

Die SPD-Basis schickt ihre Parteispitze mit einem deutlichen Denkzettel in die Schlussphase der Verhandlungen über eine große Koalition. Bei den Vorstandswahlen auf dem Parteitag in Leipzig musste fast die komplette Führung teils deutliche Stimmenverluste hinnehmen. Nach Parteichef Sigmar Gabriel erlitten am Freitag Generalsekretärin Andrea Nahles und Vizechef Olaf Scholz, der als klarer Befürworter der großen Koalition gilt, mit Ergebnissen von nur 67 Prozent bittere Schlappen. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und Parteivize Hannelore Kraft sackte von 97,2 auf 85,6 Prozent ab. Für mehrere Landeschefs und andere Parteiprominente wurden die Wahlen zur Zitterpartie.

So scheiterten die seit Jahren dem SPD-Vorstand angehörenden Bewerber aus dem Saarland, Landeschef Heiko Maas und Bundestagsfraktions-Vize Elke Ferner, im ersten Wahlgang deutlich bei der Wiederwahl für eines der 26 Beisitzer-Ämter. Im zweiten Durchgang um die verbliebenen zwölf Plätze konnten sich Ferner und Maas aber als Zweit- und Drittplatzierte durchsetzen. Unter anderem erhielten auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und die Landeschefs Ralf Stegner (Schleswig-Holstein), Jan Stöß (Berlin) und Florian Pronold (Bayern) erst im zweiten Versuch die nötigen Stimmen. > e

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