Saar-Wirtschaft auf dem Weg zu alter Stärke
Saarbrücken. Die saarländische Wirtschaft hat sich nach der tiefsten Rezession der Nachkriegszeit schnell erholt und findet in den meisten Branchen wieder zu alter Stärke zurück. Das ist die Bilanz der Industrie- und Handelskammer (IHK) für das erste Halbjahr 2010
Saarbrücken. Die saarländische Wirtschaft hat sich nach der tiefsten Rezession der Nachkriegszeit schnell erholt und findet in den meisten Branchen wieder zu alter Stärke zurück. Das ist die Bilanz der Industrie- und Handelskammer (IHK) für das erste Halbjahr 2010. Vor allem die vor Jahresfrist noch krisengeschüttelte Industrie "konnte die Einbrüche bei Umsätzen und Aufträgen zu einem großen Teil wieder wettmachen", erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch (Foto: Hiegel). Bei den Auftragseingängen der ersten vier Monate hat die Industrie nach Angaben der Kammer binnen eines Jahres ihren massiven Einbruch zu 60 Prozent wieder wettgemacht, bundesweit sind es erst 47 Prozent. Im Mai und Juni hätten die Industrie-Unternehmen "nochmals an Schwung gewonnen".
Das sei in erster Linie dem kräftig anziehenden Export zu verdanken, hieß es. Die Bestellungen aus dem Ausland hätten um zwei Drittel zugelegt. "Bis zum Vorkrisen-Niveau fehlen nur noch acht Prozent", sagt Giersch. Rund 70 Prozent der im Saarland erzeugten Güter und Dienstleistungen gehen in den Export. Wenn die weltweite wirtschaftliche Erholung nicht ins Stocken gerät, rechnet die Kammer in diesem Jahr in der Saar-Wirtschaft mit einem Wachstum von gut drei Prozent. Im vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt des Landes noch um 7,9 Prozent eingebrochen.
Außerhalb der Industrie läuft es offensichtlich noch nicht so gut. Die Bauwirtschaft hofft darauf, dass nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme "ein selbst tragender Aufschwung Platz greift", sagt Claus Weyers, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der saarländischen Bauwirtschaft. Das Handwerk rechnet für 2010 mit "einem leichten Minus beim Umsatz und einer stabilen Beschäftigungslage", wie Georg Brenner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer des Saarlandes, auf SZ-Anfrage sagte. Auch der Handel sieht keine Impulse. Überraschend positiv hat sich aus Sicht der IHK der Arbeitsmarkt entwickelt. Er dürfte "auch in den kommenden Monaten weiter stabil bleiben". low/red
