Kramp-Karrenbauer führt jetzt die Saar-CDU

Dillingen. Die saarländischen Christdemokraten haben am Samstag bei ihrem Landesparteitag in Dillingen einen tief greifenden Führungswechsel vollzogen. Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (Foto: dpa) löste nach 16 Jahren Peter Müller an der CDU-Spitze ab. Die 48-Jährige bekam 95,6 Prozent der gültigen Stimmen: 326 Delegierte votierten mit Ja, zehn mit Nein, fünf enthielten sich

Dillingen. Die saarländischen Christdemokraten haben am Samstag bei ihrem Landesparteitag in Dillingen einen tief greifenden Führungswechsel vollzogen. Sozialministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (Foto: dpa) löste nach 16 Jahren Peter Müller an der CDU-Spitze ab. Die 48-Jährige bekam 95,6 Prozent der gültigen Stimmen: 326 Delegierte votierten mit Ja, zehn mit Nein, fünf enthielten sich. Innenminister Stephan Toscani ist mit 96,5 Prozent neuer Vize-Parteichef.Auf Vorschlag Kramp-Karrenbauers wurde Müller zum Ehrenvorsitzenden der Saar-CDU gewählt. Er hatte im Januar angekündigt, als Parteichef und als Ministerpräsident aufhören zu wollen. Am 10. August soll Kramp-Karrenbauer ihm auch an die Spitze der Jamaika-Koalition nachfolgen.

In der Partei macht sich die Vorsitzende für einen neuen Führungsstil und eine "Kultur des Streitgesprächs" stark. In ihrer 80-minütigen Rede kündigte sie zudem eine Politik mit "Kopf, Herz und Hand" an. Kramp-Karrenbauer betonte zugleich, wesentliche Linien von Müllers Politik fortsetzen zu wollen. So sprach sie sich für bedeutende Infrastruktur-Vorhaben im Land aus, darunter das Saarbrücker Projekt "Stadtmitte am Fluss", den Neubau eines Fußballstadions, aber auch den Ferienpark am Bostalsee. Für die Beamten will die künftige Regierungschefin in diesem Jahr eine Einmalzahlung erreichen. 2012 solle der Tarifabschluss aus dem öffentlichen Dienst von plus 1,9 Prozent auf die Beamten übertragen werden.

Die Opposition aus Linke und SPD kritisierte die Wahl nur moderat. Kramp-Karrenbauer werde "bei all ihrer Unverbindlichkeit nicht in der Lage sein, das Jamaika-Chaos zu beenden", sagte SPD-Chef Heiko Maas. , Seite A 4: Meinung oli

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