Klug und unbequem

Joachim Gaucks Präsidentschaft eilte die Erwartung voraus, er werde ein unbequemes Staatsoberhaupt. Nun ist er ihr gerecht geworden.

In München hat er sich mit der öffentlichen Meinung angelegt. Seine Aufforderung an die Bundesrepublik, in der Sicherheitspolitik mehr Verantwortung zu übernehmen, ist nicht populär. Aber seine kluge Rede gegen die "Selbstprivilegierung" trifft. Deutschland versteckt sich auch heute noch hinter seiner historischen Schuld, lässt oft andere die militärischen - und moralischen - Risiken der Krisenbewältigung tragen. Wer sich aber auf die ordnende Macht Dritter, meist der USA, verlässt, darf sich nicht wundern, wenn dabei auch deren Weltsicht, Interessen und Methoden dominieren.

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