Guttenberg hält an Einsatz in Afghanistan fest

Kundus/Bonn/Berlin. Die Bundesregierung will auch nach dem Tod von drei Bundeswehrsoldaten im Kampf mit den Taliban an ihrer Afghanistan-Strategie festhalten. "Wir bleiben in Afghanistan", sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, Foto: ddp). Gleichzeitig sprach er erstmals davon, dass sich die Bundeswehr am Hindukusch im Krieg befinde

Kundus/Bonn/Berlin. Die Bundesregierung will auch nach dem Tod von drei Bundeswehrsoldaten im Kampf mit den Taliban an ihrer Afghanistan-Strategie festhalten. "Wir bleiben in Afghanistan", sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, Foto: ddp). Gleichzeitig sprach er erstmals davon, dass sich die Bundeswehr am Hindukusch im Krieg befinde. Zuvor lautete die Sprachregelung "kriegsähnliche Zustände". Guttenberg betonte aber, dass es sich um eine umgangssprachliche, keine juristische Bewertung handele.Zwei Tage nach dem bislang schwersten Gefecht der Bundeswehr in ihrer Geschichte nahmen die Soldaten im Feldlager Kundus am Ostersonntag Abschied von ihren drei getöteten Kameraden aus Seedorf in Niedersachsen, bevor die Särge nach Deutschland geflogen wurden. Der Zustand der vier Schwerverletzten war gestern stabil. Sie wurden in das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz gebracht. Der Fraktionschef der Grünen, Jürgen Trittin, übte scharfe Kritik an Guttenberg. Unserer Zeitung sagte er, die Ereignisse zeigten, in welch eine schwierige Lage der Einsatz der Bundeswehr auch im Norden Afghanistans geraten sei. "Das ist lange Zeit von der Bundesregierung schöngeredet worden", sagte Trittin. In Teilen Afghanistans herrsche schon lange Krieg, "die Umgebung von Kundus gehört dazu". Bei zahlreichen Ostermarsch-Kundgebungen, unter anderem in Saarbrücken, forderten Demonstranten das Ende des Militär-Einsatzes am Hindukusch.Derweil wird der Tod von sechs afghanischen Soldaten im Anschluss an das Gefecht durch Schüsse der Bundeswehr ein juristisches Nachspiel in Deutschland haben. Der Generalbundesanwalt habe den Gesamtfall an sich gezogen, berichtete Guttenberg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai darüber. Karsai machte derweil den Start einer Großoffensive gegen die Taliban bei Kandahar, die von den USA angekündigt worden war, von der Zustimmung örtlicher Stammesführer abhängig. und Interview, Seite A 4: Meinung dpa/red

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