Die Welt blickt voller Hoffnung auf Obama

Washington/Berlin. Die Wahl von Barack Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten ist in den USA teilweise frenetisch gefeiert worden und hat in Berlin und anderen Hauptstädten der Welt große Hoffnungen geweckt. Der 47-jährige demokratische Senator wird nach dem klaren Votum der Amerikaner am 20. Januar als erster Farbiger ins Weiße Haus einziehen

Washington/Berlin. Die Wahl von Barack Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten ist in den USA teilweise frenetisch gefeiert worden und hat in Berlin und anderen Hauptstädten der Welt große Hoffnungen geweckt. Der 47-jährige demokratische Senator wird nach dem klaren Votum der Amerikaner am 20. Januar als erster Farbiger ins Weiße Haus einziehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem "historischen Wahlsieg". Wie Politiker anderer Parteien und europäische Regierungschefs äußerte sie die Hoffnung, mit dem neuen Präsidenten drängende Fragen der Welt angehen zu können. Sie zählte dazu die Finanzmarktkrise, die Bekämpfung des Terrorismus, den Klimaschutz und den freien Welthandel. Außenminister und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sagte, mit Obama hätten die USA in der Innen- und Außenpolitik den Wechsel gewählt. Papst Benedikt XIV. nannte die Wahl eine "historische Chance". Er bete dafür, dass der neue Präsident seiner nationalen und internationalen Verantwortung gerecht werde.

Die US-Bürger hatten Obama und seinem Vizepräsidentschafts-Bewerber Joe Biden am Dienstag einen überwältigenden Sieg gegen seinen republikanischen Konkurrenten John McCain und dessen Vize-Kandidatin Sarah Palin beschert. Bei der mit 66 Prozent höchsten Wahlbeteiligung seit 100 Jahren erhielt Obama nach vorläufigen Zahlen 52 Prozent aller Wählerstimmen, McCain 46. Aufgrund der Besonderheiten des US-Wahlsystems gewann Obama 375 der entscheidenden Wahlmänner, McCain 163, weil sich der Demokrat auch in fast allen umkämpften Schlüsselstaaten durchsetzte. Beobachter sprachen von einem Erdrutschsieg. Der neue Präsident, der am 20. Januar die Nachfolge von George W. Bush antritt, kann auf eine starke Unterstützung aus dem Kongress hoffen. Sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat verbuchten die Demokraten deutliche Zugewinne und verfügen in den kommenden beiden Jahren über solide Mehrheiten.

"Der Wandel ist nach Amerika gekommen", sagte Obama in seiner Siegesrede vor hunderttausenden jubelnder Menschen am späten Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Heimatstadt Chicago. Dies "ist unsere Zeit, (...) um den amerikanischen Traum wieder zu beleben". Obama sagte, das Land stehe angesichts zweier Kriege im Irak und Afghanistan sowie der gravierenden Finanzkrise vor enormen Herausforderungen. Es werde einige Zeit brauchen, die Wirtschaft anzukurbeln und "Allianzen zu reparieren". Aber er werde es schaffen. SPD-Bundestagsfraktionschef Peter Struck rechnet damit, dass der künftige US-Präsident die Verbündeten stärker fordern wird. "Ich war und bin fest davon überzeugt, dass ein stärker multilateral orientiertes Amerika die Partner in die Pflicht nehmen wird", sagte der Ex-Verteidigungsminister der Saarbrücker Zeitung. > Seite A 2, A 3, A 4: Berichte, Interview, Meinung, Analyse dpa/afp/red

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