Obama als "Freund" und "Anlass zur Hoffnung"

Hamburg. Von der Finanzkrise bis hin zum Friedensprozess im Nahen Osten - Barack Obama soll helfen, die Welt auf Kurs zu bringen. In nahezu allen Gratulationsschreiben an den 47-Jährigen klang gestern die Hoffnung an, dass sich die Zusammenarbeit mit den USA wieder verbessern werde

Hamburg. Von der Finanzkrise bis hin zum Friedensprozess im Nahen Osten - Barack Obama soll helfen, die Welt auf Kurs zu bringen. In nahezu allen Gratulationsschreiben an den 47-Jährigen klang gestern die Hoffnung an, dass sich die Zusammenarbeit mit den USA wieder verbessern werde. Russland und China, die beide auf ein traditionell schwieriges Verhältnis zu den USA blicken, gratulierten Obama zum Wahlsieg. "Wir hoffen, dass die neue US-Führung als unser Partner sich für eine vollwertige Zusammenarbeit mit Russland entscheidet", sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew. Moskau erwartete eine "Auffrischung" der zuletzt arg strapazierten russisch-amerikanischen Beziehungen, zumal diese "traditionell als Faktor der Stabilität in der Welt gelten". Chinas Staatspräsident Hu Jintao wünscht sich eine Zusammenarbeit, die den Dialog und Austausch zwischen beiden Nationen fördere und die Beziehungen "auf eine neue Ebene" stelle.Papst Benedikt XVI. wollte dafür beten, dass Obama "eine Welt des Friedens, der Solidarität und der Gerechtigkeit" aufbauen kann. Von dem Telegramm des katholischen Kirchenoberhaupts an den künftigen Präsidenten berichtete Vatikan-Sprecher Federico Lombardi gestern in Rom. In der nicht veröffentlichten Botschaft spreche Benedikt XVI. von einer "historischen Chance dieser Wahl", sagte Lombardi. Aus ganz Europa erhielt der designierte US-Präsident "Wunschzettel" zur zukünftigen US-Politik. Der amtierende EU-Ratspräsident, Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy etwa, betonte, dass "in einer Zeit, in der wir uns alle immensen Herausforderungen gegenüber sehen" die Wahl Obamas in Frankreich, Europa und weltweit große Hoffnungen wecke. Für Tschechiens Ministerpräsident Mirek Topolanek, der Anfang 2009 die Ratspräsidentschaft übernehmen wird, ist nach eigenen Angaben nun besonders Obamas Position zur Finanzkrise und den Problemen des Klimawandels von Interesse. Die Ministerpräsidenten aus Mitteleuropa und dem Baltikum wiederum erwarteten von Obama eine "noch größere Dynamik" in der Freundschaft zwischen Europa und Amerika. Der britische Premier Gordon Brown beschrieb Obama als einen "wirklichen Freund Großbritanniens". "Ich hoffe, mit Obama arbeiten zu können, um die Welt zusammenzubringen, damit wir diese schweren Zeiten koordinierter und einheitlicher angehen als zuvor." EU-Chefdiplomat Javier Solana erklärte die Bereitschaft der Europäischen Union zum gemeinsamen Krisenmanagement mit den USA. "Die EU ist willens und die EU ist bereit."Im Nahen Osten hofft man auf Obamas Hilfe beim Friedensprozess. Der israelische Präsident Schimon Peres sagte, niemand solle darauf schauen, auf welcher Seite Obama künftig stehen werde. "Er muss nur auf der Seite des Friedens stehen." Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte Obama auf, dem Friedensprozess neue Impulse zu geben. Die Arabische Liga rief Obama zum Handeln auf. "Wie brauchen im Nahen Osten eine neue Herangehensweise", sagte Liga-Generalsekretär Amr Moussa. dpa

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