Die meisten Deutschen wollen Sitzenbleiben nicht abschaffen

Berlin · Drei von vier Deutschen halten Schulnoten auch weiterhin für sinnvoll – im Osten sind es mit 81 Prozent sogar noch mehr als im Westen mit 74 Prozent.

Kuschelpädagogik kommt hierzulande offenbar nicht gut an. Drei von vier Deutschen halten Schulnoten auch weiterhin für sinnvoll - im Osten sind es mit 81 Prozent sogar noch mehr als im Westen mit 74 Prozent. Und dass Schüler bei miesen Leistungen sitzenbleiben, finden mehr als 80 Prozent richtig. Nach der gestern veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter 1024 Bürgern räumte knapp jeder Vierte ein, selbst schon mal eine Ehrenrunde gedreht zu haben. Männer waren mit 27 Prozent Sitzenbleibern übrigens häufiger betroffen als Frauen mit 21 Prozent.

Applaus für diese breite Zustimmung zum System kam von den Lehrern: Der Vorsitzende des eher konservativen Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, sprach von einem "eindrucksvollen Votum gegen eine Abkehr vom Leistungsprinzip an unseren Schulen". Kritiker fordern dagegen seit langem, Schüler nicht länger an Noten zu messen oder mit Sitzenbleiben zu bestrafen. Waldorf- und Reformschulen verzichten bereits bis zur Oberstufe darauf.

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