Deutsch-afghanische Geisel in Kabul befreit - Kriminelle verlangten drei Millionen Dollar

Kabul/Berlin. Der vor knapp zwei Wochen von Kriminellen in Kabul entführte deutsch-afghanische Geschäftsmann ist wieder frei. Der afghanische Geheimdienst befreite den Mann namens Asisullah (Foto: dpa) nach eigenen Angaben gestern Morgen und nahm drei mutmaßliche Entführer fest

Kabul/Berlin. Der vor knapp zwei Wochen von Kriminellen in Kabul entführte deutsch-afghanische Geschäftsmann ist wieder frei. Der afghanische Geheimdienst befreite den Mann namens Asisullah (Foto: dpa) nach eigenen Angaben gestern Morgen und nahm drei mutmaßliche Entführer fest. "Die Entführer verlangten drei Millionen Dollar für meine Freilassung", sagte Asisullah vor Journalisten in Kabul. "Sie drohten damit, mir eine Hand und ein Ohr abzuschneiden und meinem Vater zu schicken, wenn das Geld nicht kommt."

Das Auswärtige Amt bestätigte, dass der deutsch-afghanische Staatsangehörige frei sei. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut. "Wir haben gestern Informationen erhalten, dass der Entführte sich in einer Gegend außerhalb Kabuls aufhält", sagte der stellvertretende afhganische Geheimdienstchef Abdullah Laghmani bei der Pressekonferenz in Kabul.

Der Einsatz eines Geheimdienst-Kommandos begann laut Laghmani um zwei Uhr, die Befreiung erfolgte gegen vier Uhr morgens (Ortszeit). "Ich hörte einen Krach, dann hörte ich Stimmen 'Öffnet die Tür', dann merkte ich, dass sie zu meiner Befreiung gekommen waren", schilderte Asisullah die Umstände seiner Befreiung. Erst am Mittwoch war seine Entführung in Deutschland bekannt geworden.

Der Deutsch-Afghane wurde am 25. Juli am Eingang eines Saals für Hochzeitsfeiern entführt, den seine Familie unter dem Firmennamen "Asiens Herz" betreibt. "Die meiste Zeit waren meine Augen verbunden, einmal wurde ich mit gefesselten Händen und Füßen auf eine Mauer getrieben - ich fiel herab und verletzte mich am Kopf", sagte Asisullah. Asisullah war 2003 nach Afghanistan zurückgekehrt, um in dem Familienbetrieb mitzuarbeiten. Er hat offenbar nicht vor, wieder nach Deutschland zu gehen. afp

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