Der Winter kommt zurück: Ganz Deutschland im Schnee-Chaos

Berlin/Saarbrücken. Glätte, Eisregen und Schnee haben deutschlandweit für chaotische Verhältnisse gesorgt. Vor allem im Westen und in der Mitte des Landes löste das Winterwetter massive Probleme auf Straßen, Schienen und im Flugverkehr aus

Berlin/Saarbrücken. Glätte, Eisregen und Schnee haben deutschlandweit für chaotische Verhältnisse gesorgt. Vor allem im Westen und in der Mitte des Landes löste das Winterwetter massive Probleme auf Straßen, Schienen und im Flugverkehr aus. Auf dem größten deutschen Flughafen in Frankfurt saßen seit Donnerstagnacht rund 3000 Passagiere fest, nachdem mehr als 100 Flüge gestrichen worden waren. Auch in Ensheim, Zweibrücken und am Hahn kam es zu Ausfällen und zahlreichen Verspätungen. Der Flughafen Luxemburg wurde am Mittwochabend vorübergehend geschlossen, knapp 900 Passagiere waren betroffen. Im Großherzogtum blieben gestern überdies alle Schulen zu.

In Thüringen hatten bis zum Abend gut 30 Dörfer keinen Strom mehr, nachdem Bäume unter der Schneelast zusammengebrochen waren und Leitungen zerrissen wurden. Bei Tausenden funktionierte daraufhin auch die Heizung nicht.

Auf Deutschlands Straßen führten Schnee und Glätte zu tausenden Unfällen. Allein in Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei über 1200 mit knapp 100 Verletzten. Auch in Rheinland-Pfalz gab es mehrere Verletzte, im Westerwald kam eine 33-jährige Frau ums Leben. Die Polizei im Saarland registrierte bis gestern Abend rund 120 Unfälle, dabei wurden sechs Menschen leicht verletzt. Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS), der mehr als 80 Streufahrzeuge im Dauereinsatz hatte, sprach von "wilden Verhältnissen" vor allem im Nordwesten des Landes. Ein "ziemlicher Super-Gau" war nach Aussage von LfS-Sprecher Klaus Kosok (Foto: SZ) die gleichzeitige Sperrung der Saarbrücker Stadtautobahn wegen Hochwassers. Die A 620 war gestern in Teilen weiter überflutet und soll frühestens heute Abend wieder freigegeben werden.

Während das Saarland vor allem unter dem Verkehrs-Chaos leidet, schlägt der Winter in einigen Ländern Europas noch härter zu. In Frankreich riet das Innenministerium gestern offiziell davon ab, im Großraum Paris mit dem Auto zu fahren. Der Schneefall seit Mittwoch sei der heftigste seit 23 Jahren gewesen, hieß es.

Auch in den kommenden Tagen bleibt Deutschland der Winter erhalten. Im Saarland erwartet der Deutsche Wetterdienst Anfang nächster Woche einen weiteren Kälteeinbruch mit Höchsttemperaturen von minus sechs Grad. afp/dpa/tho

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