SPD-Linke fordern Rücktritt von Nahles

Berlin/Frankfurt. In der SPD spitzt sich der Streit um den gescheiterten Parteiausschluss von Thilo Sarrazin zu. Die hessischen Jungsozialisten forderten deswegen den Rücktritt von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (Foto: dpa)

Berlin/Frankfurt. In der SPD spitzt sich der Streit um den gescheiterten Parteiausschluss von Thilo Sarrazin zu. Die hessischen Jungsozialisten forderten deswegen den Rücktritt von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (Foto: dpa). Der ehemalige Bundesbankvorstand habe seine "rassistischen und sozialdarwinistischen Äußerungen" nicht ausdrücklich zurückgenommen, sagte der hessische Juso-Vorsitzende Felix Diehl gestern in Frankfurt. Es sei nicht nachvollziehbar, warum sein SPD-Ausschluss nicht weiter verfolgt werde. "Deshalb fordern wir Konsequenzen aus dieser Entscheidung und den Rücktritt von Andrea Nahles als SPD-Generalsekretärin."Parteichef Sigmar Gabriel nahm seine Generalsekretärin gegen Kritik aus den eigenen Reihen in Schutz. Nahles habe für die Zustimmung zum Verbleib Sarrazins in der Partei seine "volle Rückendeckung", sagte Gabriel dem "Tagesspiegel".

Wegen umstrittener Thesen zur Integrationsfähigkeit von Zuwanderern hatte die SPD das Verfahren gegen Sarrazin mit dem Ziel des Ausschlusses in Gang gesetzt. Generalsekretärin Nahles hatte die SPD dabei vor der Schiedskommission vertreten. Nach Sarrazins Versicherung, er sei falsch interpretiert worden, wurde das Verfahren überraschend vor Ostern eingestellt.

Einer Erklärung gegen den Verbleib Sarrazins in der SPD hatten sich im Internet bis gestern Nachmittag über 2000 Unterstützer angeschlossen, viele von ihnen aus Berlin. "Die Erklärung spiegelt die Seele der Partei", sagte der Berliner Landesparlamentarier Raed Saleh, einer der Unterzeichner.

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