Obamas Onkel wird nicht abgeschoben

Washington · Ein seit Jahrzehnten ohne Visum in den USA lebender Onkel von Präsident Barack Obama wird nicht abgeschoben. Der 69 Jahre alte Onyango Obama erhielt nach einem Richterspruch eine Aufenthaltserlaubnis für die USA.

Er zahle seine Steuern, unterstütze freiwillig die Gemeinschaft und sei eine "liebenswürdige und anständige" Person, sagte der Richter laut einem Bericht des "Boston Globe" von gestern.

Der in Kenia geborene Halbbruder von Obamas verstorbenem Vater bedankte sich beim Richter für die Entscheidung. Der Jurist gratulierte mit den Worten "Willkommen in Amerika". Onyango Obama kann sich nun eine legale Aufenthaltsgenehmigung ("Green Card") verschaffen und in fünf Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen. Bei der Anhörung bettelte er den Richter an, um im Land bleiben zu können. Sein Heimatland Kenia, das er im Alter von 19 Jahren verlassen hatte, sei ihm heute unbekannt.

Onyango Obama war 1963 mit einem Studentenvisum in die USA eingereist, das 1970 ablief. Seitdem stand er unter ständiger Beobachtung der Behörden. Bis heute widersetzte er sich einer mehr als 20 Jahre alten Aufforderung, das Land zu verlassen. Kritiker dieser lockeren Haltung warfen den Behörden vor, dem Onkel des US-Präsidenten nur wegen seines berühmten Neffen eine Sonderbehandlung angedeihen zu lassen, während illegale Immigranten massenhaft abgeschoben wurden.

2011 drohte Obamas Onkel die Ausweisung, als er wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen wurde. Damals soll er gesagt haben: "Ich denke, ich werde das Weiße Haus anrufen." Heute bestreitet er diese Aussage.

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