Rückschlag für Obama im ersten Guantánamo-Prozess

New York/Washington. Im ersten Zivilverfahren gegen einen ehemaligen Guantánamo-Häftling in den USA hat die Regierung von Präsident Barack Obama einen Rückschlag erlitten. Der zuständige Richter Lewis Kaplan in New York entschied, den Hauptbelastungszeugen der Anklage gegen Ahmed Khalfan Ghailani nicht zuzulassen

New York/Washington. Im ersten Zivilverfahren gegen einen ehemaligen Guantánamo-Häftling in den USA hat die Regierung von Präsident Barack Obama einen Rückschlag erlitten. Der zuständige Richter Lewis Kaplan in New York entschied, den Hauptbelastungszeugen der Anklage gegen Ahmed Khalfan Ghailani nicht zuzulassen. Dem 36-jährigen Ghailani wird vorgeworfen, 1998 als Mitglied der Terror-Organisation Al Qaida an den Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania beteiligt gewesen zu sein. Dabei waren insgesamt 224 Menschen ums Leben gekommen. Richter Kaplan begründete seine Entscheidung nun damit, dass der Name des Zeugen erst nach Misshandlungen Ghailanis bei Verhören in einem geheimen CIA-Gefängnis aufgetaucht sei. Dort war der Angeklagte vor seiner Gefangenschaft im Lager Guantánamo zunächst festgehalten worden. Mit anderen Worten: Richter Kaplan lässt den Zeugen - einen mutmaßlichen ehemaligen Komplizen Ghailanis - vor Gericht nicht zu, weil er davon ausgeht, dass der Angeklagte gewaltsam zur Preisgabe des Namens gezwungen wurde. dpa

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