Vorurteile bestätigt

Die Strafe, die die EU gegen die Banken im Libor-Skandal verhängt hat, mag hoch erscheinen – in jedem Fall ist sie gerechtfertigt. Wenn Banken mit den Zinssätzen und – wie im jüngsten Fall – mit Währungskursen tricksen, belasten sie vor allem Kleinanleger und Private.

Und das, um selbst mit Zins- und Währungswetten einen Gewinn einzustreichen. Wenn es nach der durch Banken hervorgerufenen Finanzkrise 2008 noch eine Bestätigung des Vorurteils gebraucht hätte, dass Banker gewissenlos und raffgierig sind, die Manipulations-Skandale liefern sie. Insofern darf, ja muss die Strafe hoch sein, um Wiederholungen einen Riegel vorzuschieben.

Schlimmer als der finanzielle ist aber der Image-Schaden. Da können die neuen Chefs der Deutschen Bank beteuern, dass man einen "kulturellen Wandel" durchlebe und dass es sich um die "Verhaltensweisen Einzelner" handle. Solange nicht auf allen Ebenen das Bewusstsein entsteht, dass Banken Dienstleister ihrer Kunden und nicht Selbstbedienungsläden sind, ist das Problem nicht gelöst.

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