Lafontaine sieht sich durch Euro-Krise bestätigt

Griechenland soll nach Ansicht des Vorsitzenden der Linken die Militärausgaben senken.

Berlin / Saarbrücken. Der noch amtierende Vorsitzende der Linken, Oskar Lafontaine, sieht in dem Handel mit Kreditausfallversicherungen eine der wesentlichen Ursachen für die Griechenland-Krise. Bei der Einführung des Euro sei zudem versäumt worden, eine europäische Wirtschaftsregierung zu bilden, die die Finanz- und Lohnpolitik der beteiligten Länder koordiniert, sagte Lafontaine der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitagausgabe). „Deshalb haben wir jetzt die Verwerfungen, die damals vorausgesagt wurden“. Er fühle sich in seiner von ihm damals als Bundesfinanzminister erhobenen Forderung bestätigt, die Finanzmärkte an die Kette zu legen, sagte Lafontaine und erinnerte daran, dass er deswegen als der „gefährlichste Mann Europas“ bezeichnet worden war.

Lafontaine forderte zur Lösung der Krise, dass Griechenland Vermögen und Gewinne so besteuern müsse, wie der Durchschnitt der EU. Zudem solle es seine überhöhten Militärausgaben deutlich senken. „Das alles sollte geschehen, bevor man an die Löhne und Renten geht“. Zum geplanten Hilfsprogramm der Eurozone und des IWF sehe er kurzfristig keine Alternative, sagte Lafontaine. Allerdings müssten die Banken beteiligt werden. „Es ist geradezu obszön, dass die Deutsche Bank sich mal wieder mit einem Rekordgewinn brüstet, der auch Folge der Spekulation gegen Griechenland ist“, meinte der Politiker.

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