Gewerkschaft der Polizei: "Wir sind alle erleichtert"

Herr Freiberg, wie schlimm waren in der Bilanz die Krawalle am 1. Mai?Freiberg: Wir sind alle erleichtert. Man muss sehen, dass die Polizei bundesweit an die Grenze ihrer Belastung gestoßen ist. Wir hatten zahlreiche Großereignisse, dazu in vielen Städten die Aufmärsche der Rechten und außerdem in Hamburg und Berlin die Randale der Linksautonomen

Herr Freiberg, wie schlimm waren in der Bilanz die Krawalle am 1. Mai?Freiberg: Wir sind alle erleichtert. Man muss sehen, dass die Polizei bundesweit an die Grenze ihrer Belastung gestoßen ist. Wir hatten zahlreiche Großereignisse, dazu in vielen Städten die Aufmärsche der Rechten und außerdem in Hamburg und Berlin die Randale der Linksautonomen. Die Polizei hat das alles gut im Griff gehabt.Wie ist den Beamten dies in diesem Jahr gelungen?Freiberg: Wir haben eine erfolgreiche Taktik angewendet: Die Polizei ist in Berlin diesmal besonnen und konsequent eingeschritten, und das hat sich deutlich von den letzten Jahren abgehoben. Das Erschreckende ist gewesen, dass die meisten Krawallmacher inzwischen ganz normale Jugendliche sind. Die haben nichts Politisches im Kopf, sondern werfen Steine und Flaschen, weil sie darin einen Eventcharakter sehen. Da kann man als Polizei nur durchgreifen.Die Aufmärsche der Rechtsextremen zum 1. Mai sind durch friedliche Proteste tausender Bürger verhindert worden. Was sagen Sie dazu?Freiberg: Ich begrüße jeden Protest gegen Neonazis, und je größer die Zahl der Leute, desto erfreulicher. Man muss aber darauf achten, dass dies im Rahmen der Gesetze geschieht.Dazu zählen Sie Blockaden nicht, oder?Freiberg: Blockaden kann man nicht gut finden.Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse hat das allerdings anders gesehen und an einer Blockade teilgenommen.Freiberg: Er hat sich des Verdachts einer Straftat ausgesetzt. Ich finde das Verhalten von Wolfgang Thierse empörend. Herr Thierse hat seinen Prominentenstatus ausgenutzt, ist hinter die polizeiliche Linie gegangen und hat nicht mit den anderen demonstriert. Dann hat er sich auf die Straße gesetzt, blockiert, damit die Medien auf ihn aufmerksam werden. Er hat die polizeiliche Arbeit immens erschwert.

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