Fußball-Sommermärchen war offenbar gekauft

Neun Jahre nach dem „Sommermärchen“ von 2006 droht dem deutschen Fußball ein gewaltiger Skandal: Mit Geld aus einer schwarzen Kasse sollen Stimmen von Fifa-Funktionären gekauft worden sein, damit Deutschland den Zuschlag für die Weltmeisterschaft erhält.

Frankfurt. Der Skandal um Korruption im Weltfußballverband Fifa hat nun auch Deutschland erreicht. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) muss sich gegen den massiven Vorwurf wehren, die Weltmeisterschaft 2006 gekauft zu haben. Wie das Magazin "Spiegel" berichtet, soll für den Zuschlag Bestechungsgeld in Millionenhöhe geflossen sein, um vier entscheidende Stimmen aus dem Fifa-Exekutivkomitee zu gewinnen. Dies seien die asiatischen Vertreter in dem Gremium gewesen, so der "Spiegel". Das Geld, 13 Millionen Mark (rund 6,7 Millionen Euro), habe der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus dem Bewerbungskomitee als Privatmann geliehen. Im Mittelpunkt der Vorwürfe stehen nun DFB-Präsident Niersbach und Franz Beckenbauer , der damals Präsident des WM-Organisationskomitees war. Deutschland hatte den Zuschlag für die WM mit einer Stimme Mehrheit erhalten.

Der DFB räumte gestern Ungereimtheiten wegen einer Zahlung von 6,7 Millionen Euro an die Fifa ein. Es habe aber keinen Anhaltspunkt gegeben, "dass Stimmen von Delegierten im Zuge des Bewerbungsverfahrens gekauft wurden", erklärte der Verband. Den Vorwurf der Bestechung wies der DFB am Abend als "völlig haltlos" zurück. > e, Meinung

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