Protest gegen Rentenreform Neue Streiks in Frankreich erwartet

Paris · Der Protest gegen die Rentenreform in Frankreich hält an: Am Freitag kam es im ganzen Land im Nah- und Fernverkehr erneut zu massiven Behinderungen. Die Gewerkschaften haben zu neuen branchenübergreifenden Streiks am kommenden Dienstag aufgerufen.

Der zweite große Protesttag wäre eine Gelegenheit für noch mehr Arbeiter, sich der Bewegung anzuschließen, sagte Catherine Perret von der Gewerkschaft CGT am Freitag nach einem Koordinierungstreffen mehrerer Gewerkschaften.

Am Donnerstag waren in ganz Frankreich Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Rentenpläne von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung zu protestieren. Der öffentliche Verkehr war fast komplett lahmgelegt. Auch im öffentlichen Dienst, in Schulen oder der Justiz wurde die Arbeit niedergelegt. Mit der Rentenreform will die Mitte-Regierung Privilegien für bestimmte Berufsgruppen wie die Eisenbahner beim Rentenalter auf längere Sicht beenden. Außerdem will die Regierung Anreize geben, länger zu arbeiten.

Im Fernverkehr rollte auch am Freitag kaum ein Zug. Die staatliche Bahngesellschaft SNCF gab an, dass insgesamt knapp ein Drittel ihrer Mitarbeiter in den Ausstand getreten sein. So hätten gut 87 Prozent der Lokführer und 80 Prozent der Schaffner die Arbeit niedergelegt. Auch die Zugverbindungen von und nach Deutschland waren weiter gestört.

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