Kommentar zu Nato und Putin Sprechen ja, aber mit klarer Sprache

Nato-Generalsekretär Stoltenberg möchte eine Gesprächskanal zu Russlands Präsident Putin. Eine richte Idee, die aber eine klare Haltung erfordert.

 Ulrich Brenner

Ulrich Brenner

Foto: SZ/Robby Lorenz

Ob Wladimir Putin ein großer Stratege ist, darüber streiten sich die Geister. Sicher aber hat er einen Plan: Russlands territorialen Einfluss zu mehren und seine, Putins, Herrschaft zu sichern. Dabei handelt er nicht überstürzt, sondern geduldig, kühl und instinktsicher. Der Westen wird durch Desinformationskriege destabilisiert, schließlich von Zeit zu Zeit durch geschürte Krisen provoziert. In Trippelschlitten erweitert Putin so Russlands Macht. In der Ostukraine und der Krim ist das genau zu beobachten. Natürlich: Trotz aller Vorbehalte müssen international immer wieder Gesprächskanäle geöffnet werden, wie sie jetzt Nato-Generalsekretär Stoltenberg sucht. Aber die westliche Sprache muss glasklar bleiben. Sonst besteht die Gefahr, dass Putin die Entspannungsphase nutzt, um seinen Sieg bei der Einnahme der Krim zu konsolidieren, indem er eine faktische Anerkennung der Annexion erreicht. Auch wenn sein imperialer Hunger vorübergehen (auch durch die neue Stärke in Syrien) gesättigt scheint: Der Appetit kommt wieder, wenn der letzte Happen zu leicht verdaubar war.

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