Spektakuläre Wal-Rettung

Fuerteventura · Nur mit einem Schnorchel ausgerüstet hat der Sporttaucher César Espino einen 15 Meter langen Finnwal vor Fuerteventura gerettet. Das Tier hatte sich in einem Tau verfangen. Die Rettungsaktion dauerte eine Stunde.

Mit einem spektakulären Taucheinsatz rettete ein junger Mann vor der spanischen Kanareninsel Fuerteventura einen rund 15 Meter langen Finnwal. Der Wal hatte sich mehrere Kilometer vor der Südküste in einem Tau verfangen und trieb bewegungsunfähig unter der Wasseroberfläche. Als der Sporttaucher, der in einem Motorboot unterwegs war, den leidenden Riesensäuger entdeckte, sprang er mit einem Messer ins Wasser. Er tauchte nur mit Schnorchel immer wieder zu dem Tier hinab und konnte es nach etwa einer Stunde befreien.

Der Walretter namens César Espino berichtete der Inselzeitung "Canarias Ahora", dass er etwa zwei Seemeilen (rund 3,7 Kilometer) vor der Südspitze Fuerteventuras mit einem Boot unterwegs war, als er in der Nähe einer Boje den Wal sichtete.

Als er sich näherte, sah er, dass sich das Meeressäugetier nicht mehr bewegen konnte, weil sich ein dickes und langes Tau um den Schwanz gewickelt hatte. Auch im Riesenmaul hatte sich ein Stück des Taus verfangen. Offenbar hatten Fischer das Tau an der Boje mit Angelhaken befestigt - eine illegale Fangmethode.

Mit jeder Bewegung und jedem Flossenschlag habe sich das Tau mehr zugezogen. Espino habe Mitleid mit dem Tier gehabt. Zunächst sei er zum Kopf des Finnwales geschwommen, damit ihn dieser auch sah und sich nicht erschrak. "Er hat mich angeschaut, als würde er mich um Hilfe bitten", sagte der Walretter. Dann habe er begonnen, das Tau Stück für Stück durchzuschneiden. Eine Aktion, die eine gute Stunde dauerte und dutzende Tauchgänge mit dem Schnorchel erforderte. Denn der Wal trieb nicht auf der Wasseroberfläche, sondern in mehreren Metern Wassertiefe. Eine Tauchausrüstung mit Sauerstoff-Flasche war nicht an Bord. Das Problem sei zudem gewesen, dass sich der Wal im Laufe der Befreiungsaktion immer stärker bewegt habe, was die Operation zunehmend gefährlich machte. Aber alles ging gut, der gerettete Finnwal schaffte es schließlich, wieder wie gewohnt zu schwimmen und verschwand in den Tiefen des Atlantiks.

Die Gewässer rund um die Kanarischen Inseln, die vor der westafrikanischen Küste im Atlantik liegen, ziehen wegen ihres Meeresreichtums viele Wale und Delfine an. Das Video der spektakulären Rettungsaktion ist bereits auf Facebook zu finden und wurde inzwischen fast eine Millionen Mal angeschaut.

www.facebook.com/Aridani .

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