"Ins Tal des Todes und wieder zurück"

Frankfurt. Verdammt, er lebt noch! Nach seiner überstandenen Riesen-Pleite feilt Matthias Reim am großen Comeback: Das neue Album "Sieben Leben" ist bereits ein Charterfolg, am 12. Februar geht der 53-Jährige auf große Deutschland-Tour und an diesem Montag kommt seine Autobiografie auf den Markt

 Matthias Reim Foto: dpa

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Frankfurt. Verdammt, er lebt noch! Nach seiner überstandenen Riesen-Pleite feilt Matthias Reim am großen Comeback: Das neue Album "Sieben Leben" ist bereits ein Charterfolg, am 12. Februar geht der 53-Jährige auf große Deutschland-Tour und an diesem Montag kommt seine Autobiografie auf den Markt. Weshalb braucht die Welt auch noch ein Buch von Reim? "Ich bin ja einer von denen, der wirklich eine aufregende Geschichte hinter sich hat", sagt Reim. "Das ist nicht nur blabla. Ich hab's vom Schicksal hoch wie tief ganz, ganz Dicke gekriegt."

Heute mit sich "total im Reinen", einer Finca auf Mallorca und Ehefrau Nummer drei Sarah, blickt Reim zurück auf die turbulenten letzten 20 Jahre - "von "Verdammt, ich lieb' dich" ins Tal des Todes und wieder zurück". Geschrieben ist das unterhaltsame 142-Seiten-Buch im unverblümten Reim-Sprech-Stil - Platten-Produzenten "labern", und Reim erblickt "miniberockte Beautys". Was ihn auszeichnet, ist seine Selbstironie. Schon 2007 parodierte er sich im Werbespot einer Automietfirma selbst - mit dem Song "Verdammt, ich hab' nichts". Im Buch nennt er sich zwischenzeitlich einen "abgehalfterten Ex-Star" und bekennt sich zu seiner "Schwäche für schnelle Autos, schnelle Boote und schnelle Frauen". Drei Daten sind die Karriere-Eckpunkte:

25. November 1989: Das war nicht nur Reims 32. Geburtstag, es war auch der Tag, an dem er "Verdammt, ich lieb' dich" schrieb. Zufällig und im Brass, weil ein von ihm komponiertes Bernhard-Brink-Album beim Label durchfiel: 20 Minuten brauchte er für den Text, 60 für die Musik. Herauskam der "größte deutschsprachige Song des Jahrzehnts" (Reim), eine Million Singles wurden verkauft, zweieinhalb Millionen "Reim"-Alben. Das Teenie-Magazin "Bravo" bot ihn als Starschnitt an, und es gab Homestorys aus Florida mit seiner damaligen Frau Mago.

14. September 2001: Das war der Tag, als er realisierte, dass er 22 Millionen Mark Schulden hat. Damals war er noch mit Kollegin Michelle zusammen und urlaubte in Kanada. Er hatte seinem früheren Manager und besten Freund vertraut, in Immobilien im Osten investiert und zig Firmen gegründet, sogar eine Wurstbude. Dumm und gutgläubig war er, wie er sagt. Peinlich ist ihm das heute. Auf den Mann aus dem Beamtenhaushalt in der hessischen Kleinstadt Homberg (Efze) - sein Vater war Oberstudiendirektor - wartete hinter der Bühne der Gerichtsvollzieher. Es blieb ihm nur die Privatinsolvenz.

26. Juni 2010: Das war der Tag, als das Insolvenzverfahren mit einem Vergleich beendet wurde. Sein Bruder Christoph, erfolgreicher Banker, half ihm. Er finanzierte ihm auch die Finca auf Mallorca.

Und was wird die Zukunft bringen? Erst mal ist Reim froh, dass er über seine Irrwege bis hin zum "siebten meiner sieben wilden Leben" üppig Material für Songs eingesammelt habe. "Sonst würde ich nicht Top 5 mit meinem Album gehen, weil ich nichts mehr zu sagen hätte." Seine fünf Kinder von vier Frauen habe er alle noch um sich, "und mit den Müttern meiner Kinder komme ich auch einigermaßen cool klar".

"Ich hab's vom Schicksal hoch wie tief ganz, ganz Dicke gekriegt."

Matthias Reim

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