Zum Tod des Bildhausers Oswald Hiery

Wallerfangen · "Als Bildhauer kannst Du nicht nur Statuen hauen", sagte Oswald Hiery einmal in einem Gespräch mit Alfred Gulden, anlässlich der Ausstellung "Geburt des Hephaistos" 2008 im Saarländischen Künstlerhaus. Und "nur Statuen gehauen" hat er dann wirklich nicht. Ein Teil des Saarbrücker Stadtbilds ist seine Stahlplastik "Brammenhort" vor dem Finanzministerium, seine langgliedrigen "Spieler" schleichen über den Hof der Willi-Graf-Schule, deren Foyer er auch futuristisch gestaltete.

Eine seiner zahlreichen öffentlichen Arbeiten erlebte im Saarland eine Odyssee: Die Aluminium-Plastik "Menschenkinder" fand 1970 ihren Platz in der Anatomie des Uniklinikums in Homburg. Nach teils kruden Streichen von Studenten wurde sie 1989 in den Garten des Kultusministeriums gebracht, kehrte im Januar 2015 aber wieder ins Klinikum zurück.

1937 kam Hiery in Ensdorf zur Welt, er studierte in Saarbrücken, Antwerpen und Florenz; mit 22 Jahren erhielt er den Rembrandt-Bugatti-Preis Antwerpens, einige Stipenden schlossen sich an und Ausstellungen in Berlin, Brüssel und Osaka. In Wallerfangen lebte und arbeitete er; nun ist Oswald Hiery gestorben.

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