Was wird Welterbe? Jahrestagung der Unesco in Istanbul

Istanbul/Bonn · Die Unesco berät seit gestern über die mögliche Aufnahme von 29 weiteren Kultur- und Naturstätten in die Liste des Welterbes. Die Jahrestagung des Welterbekomitees der UN-Kulturorganisation in Istanbul läuft bis zum 20. Juli. Aus Deutschland könnten die Le-Corbusier-Häuser in Stuttgart neu in die Liste des Welterbes aufgenommen werden. Die beiden Häuser in der Stuttgarter Weißenhof-Siedlung sind Teil einer länderübergreifenden Nominierung des Werks des Schweizer Architekten Le Corbusier (1887-1965). Die Entscheidungen fallen vermutlich von Freitag bis Sonntag kommender Woche.

Nominiert sind auch die antike Stätte von Philippi in Griechenland und die Neandertaler-Höhlen in Gibraltar. Erstmals haben der Inselstaat Antigua und Barbuda mit der Marinewerft "Nelson's Dockyard" sowie die Föderierten Staaten von Mikronesien mit der archäologischen Stätte Nan Madol Vorschläge Anträge für zu schützendes Welterbe eingereicht. Diskutiert wird in Istanbul auch über gefährdetes Welterbe, etwa über die Erhaltung der sechs Welterbestätten Syriens. Dazu gehören die vom Bürgerkrieg stark zerstörte Altstadt von Aleppo oder die teilweise zerstörte antike Oasenstadt Palmyra.

Das Welterbekomitee besteht aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention; es entscheidet jährlich über neue Einträge in die Welterbeliste. Derzeit umfasst diese Liste 1031 Kultur- und Naturstätten in 163 Ländern. In Deutschland gibt es 40 Welterbestätten. 2015 wurden die Speicherstadt und das Kontorhausviertel in Hamburg aufgenommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort