Tom Gaebels Gastspiel in der Gebläsehalle Mit Swing-Lizenz: Tom Gaebel in Neunkirchen

Neunkirchen · Von Sebastian Dingler

Bekannt geworden ist Tom Gaebel durch eine gewisse Ähnlichkeit seiner Stimme mit jener des großen Frank Sinatra. Das war anfangs des letzten Jahrzehnts, als Robbie Williams mit einem Swing-Album einen überraschenden Erfolg landete. Die dadurch ausgelöste Welle an Sängern, die sich von einer Bigband begleiten ließen, spülte eben auch den aus Ibbenbüren stammenden Gaebel nach oben – zum Glück, denn neben seiner großartigen Stimme verfügt der 43-jährige noch über weitere Talente, wovon sich am Sonntag 500 Zuschauer in Neunkirchens Gebläsehalle überzeugen konnten.

Von Sinatra hat er sich gelöst, Gaebel macht mit seiner hervorragenden Band mittlerweile wohl einfach das, was er möchte. „Licence to Swing“ heißt sein aktuelles Programm, das auf James Bond und die vielfältigen Melodien der Kino-Reihe anspielt. Selbstverständlich erklangen da neben anderen die Bond-Klassiker „Goldfinger“, „You Only Live Twice“ oder „Live and Let Die“. Aber auch die Rocky-Reihe kam zu Ehren mit „Gonna Fly Now“ und einer verswingten Version von „Eye of the Tiger“. Zusätzlich hatte der Multiinstrumentalist Gaebel zwei eigene Kompositionen ins Programm genommen (er spielt Violine, Schlagzeug, Posaune und Klavier) und TV-Melodien wie „Love Boat“ oder den Titelsong von Captain Future. Bei letzterem bediente er ein Theremin, einen Synthesizer-Vorläufer, der nur mit Handbewegungen gesteuert wird. Für den Ennio Morricone-Soundtrack von „Zwei glorreiche Halunken“ holte er die Ocarina hervor, beim rosaroten Panther schlich er sich zwischendurch ans Schlagzeug. Mit dieser Einlage bewies der Tausendsassa seinen Sinn für Humor: Hatte er doch ganz bescheiden angekündigt, nicht immer im Mittelpunkt stehen zu wollen und anderen auch mal den Applaus zu gönnen.

Doch wer ließ sich nach dem tollen Saxofon-Solo mit in die Luft erhobenen Händen feiern? Tom Gaebel, für die zwei Minuten an den Drums. Besonders gemein dabei: Das Saxofon hatte sein Bruder Denis bedient. Der machte den selbstironischen Spaß gerne mit. Am Ende gab es von Teilen des Publikums stehenden Beifall für ein wahrhaft abwechslungsreiches Konzert.

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