Ex-IKK-Chef muss vors Strafgericht

Saarbrücken · Anstiftung zur Untreue und Urkundenfälschung wirft die Staatsanwaltschaft Saarbrücken dem früheren Chef der Innungskrankenkasse (IKK ) Südwest, Frank Spaniol (50), vor. Am kommenden Montag muss er auf der Anklagebank vor einer Strafrichterin am Amtsgericht Saarbrücken Platz nehmen. Spaniol, der von Februar 1996 bis März 2013 Vorstandsvorsitzender der Krankenkasse war, soll den ebenfalls angeklagten Finanzchef L. (44) angestiftet haben, ihm aus der Unternehmenskasse den Betrag von 30 000 Euro auf sein Privatkonto zu überweisen. Angeblich hat er dies mit einer finanziellen Notlage in seinem unmittelbaren Umfeld begründet. Hintergrund war offenbar, dass er sich bei riskanten Börsengeschäften verspekuliert hatte. Im Januar 2009 veranlasste der Finanzchef die Umbuchung von 30 122,16 Euro. Darüber gab es nach SZ-Informationen weder einen Beleg noch einen Rechtsgrund. Im Text der Buchung wurde eine erfundene Rechnungsnummer aufgeführt. In der Buchhaltung wurde der Transfer als angebliche Verwaltungskosten getarnt.

Im März 2013 flog der Fall intern bei der IKK Südwest auf. Auslöser war ein anonymes Schreiben. In diesem Zusammenhang hatte der Finanzchef wohl seinen Vorstandsvorsitzenden nachdrücklich aufgefordert, endlich einen Beleg für die Überweisung zu liefern. Die Ermittler gehen davon aus, dass Spaniol eine auf das Jahr 2009 zurückdatierte Rechnung über medizinisches Gerät fälschte. Der wegen Untreue mitangeklagte Finanzchef hat sich schon vor Jahren geständig geäußert. Er soll auch ein Schuldanerkenntnis abgegeben haben.

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