Zwei Drittel der Europäer bewegen sich viel zu wenig

Dresden · (ml) Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt pro Woche 150 Minuten körperliche Bewegung oder gemäßigte sportliche Aktivität. Das biete guten Schutz vor chronischen Krankheiten und senke das Risiko, früh zu sterben.Ein Forscherteam der Universitäten Wien, Bern und Bristol hat ermittelt, dass derzeit nur rund ein Drittel der erwachsenen Europäer diese Mindestvorgaben der WHO erfüllt.

Somit kommen zwei Drittel nicht auf 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche. In der Freizeit und im Alltag ist körperliche Bewegung (Fußwege, Radfahren) wirksamer als im Beruf. Und bei Frauen ist die Wirkung ausgeprägter als bei Männern. Warum das so ist, ist noch nicht geklärt. Möglicherweise hängt es mit der speziellen Hormonsituation der Frau zusammen. Ältere Menschen profitierten selbst von mäßig intensiven Alltagsaktivitäten, etwa Haushalts- und Gartenarbeit sowie Besorgungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad, stärker als jüngere.

Die Forscher konnten auch zeigen, dass mehr Bewegung mehr Gesundheit bedeutet. Wer sich statt 150 Minuten wöchentlich 300 Minuten körperlich betätigt, senkt sein Risiko, früher zu sterben - bei moderater Alltagsbewegung um 19 Prozent und bei intensivem Sport um 39 Prozent. Die Dosis von 300 Minuten pro Woche empfiehlt auch die WHO "für einen weiterreichenden gesundheitlichen Nutzen".

Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass regelmäßige körperliche Bewegung sogar neue Nervenzellen im Gehirn wachsen lässt und sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt: auf Informationsverarbeitung, Reaktionszeit, Aufmerksamkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit und Erinnerungsvermögen. Sport senkt sogar das Risiko, an Demenz zu erkranken.

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