Züricher Biologen testen Gen-Analyse per Flusswasser

Zürich · Welche Lebewesen bevölkern einen Fluss? Um diese Frage zu beantworten, haben Wissenschaftler der Uni Zürich einen völlig neuen Weg beschritten. Sie analysierten die Artenvielfalt über sogenannte Umwelt-DNS. Alle Organismen geben ständig Erbgut, dessen zentraler Bestandteil das Biomolekül Desoxyribonukleinsäure ist (abgekürzt: DNS oder DNA), in die Umwelt ab. Das Gen-Material kann zum Beispiel im Kot oder in Hautpartikeln nachgewiesen werden.

 Ein Liter genügt: Züricher Umweltbiologen nutzen sogenannte Umwelt-DNS zur Analyse der Artenvielfalt. Foto: UZH

Ein Liter genügt: Züricher Umweltbiologen nutzen sogenannte Umwelt-DNS zur Analyse der Artenvielfalt. Foto: UZH

Foto: UZH

Umwelt-DNS aus einer Probe lässt sich mittlerweile auch vollautomatisch auswerten. Die Daten werden dann mit Informationen aus Bio-Datenbanken abgeglichen, um die Arten zu bestimmen. Dieses Verfahren sei revolutionär, erklärt Professor Florian Altermatt von der Züricher Hochschule. Damit lasse sich die biologische Vielfalt ähnlich einfach bestimmen wie heute die chemische Zusammensetzung.

Die Schweizer Biologen analysierten das Wasser der Glatt, ein Fluss im Kanton Zürich . In einem Liter Flusswasser sei Erbgut tausender Tiere gefunden worden, von Wasserinsekten bis zum Biber. Die Proben enthielten aber nicht nur Informationen über Wasserorganismen, sondern auch über Landbewohner, die entlang des Flusses leben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort