Chemnitzer Ingenieure flechten Fahrradspeichen aus Polyester

Chemnitz · Im Profiradsport zählt jedes Gramm Gewicht. Bei der Suche nach Sparpotenzial am Rad haben sich Ingenieure der TU Chemnitz nun die Speichen vorgenommen. Konventionelle Speichen werden meist aus Stahl, Aluminium oder Carbon gefertigt, die Chemnitzer Forscher setzen auf ein geflochtenes, hochfestes Fasermaterial aus Polyester.

 Die Speichen dieses Rades, das die Ingenieurin Daniela Storch prüft, bestehen aus einem Polyestermaterial. Foto: Thieme/TU Chemnitz

Die Speichen dieses Rades, das die Ingenieurin Daniela Storch prüft, bestehen aus einem Polyestermaterial. Foto: Thieme/TU Chemnitz

Foto: Thieme/TU Chemnitz

"Wir erreichen so eine Gewichtsersparnis von mehr als 50 Prozent, vergleichbar mit Carbon", erklärt Ingo Berbig. Seine Kollegin Daniela Storch, selbst Montainbikerin: "Bei Wettkämpfen muss ich mein acht bis neun Kilogramm schweres Rad über unwegsame Strecken bewegen. Da ist bereits eine Gewichtsreduzierung von wenigen hundert Gramm willkommen. Auch am Berg zählt jedes Gramm." Im Vergleich zu Stahlspeichen ließen sich durch die 1,8 Millimeter dicken Hightechstreben pro Rad etwa 150 Gramm Gewicht sparen, erklärt Ingo Berbig.

Die Textil-Speichen hätten im Labor bereits Belastungen ertragen, die 100 000 Kilometern Laufleistung entsprechen, berichtet die Hochschule. Nun wollen die Jung-Forscher die Haltbarkeit der Spar-Speichen in weiteren Tests im Gelände untersuchen und ihre Idee später in einem Unternehmen vermarkten. Der Prototyp eines Fahrrades mit geflochtenen Speichen wird in einer Ausstellung des Industriemuseums Chemnitz gezeigt, berichtet die Hochschule.

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