Persönliche Fotos, alte E-Mails und Textnachrichten - all das hat ein Team der auf Datenrettung spezialisierten Firma Kroll Ontrack bei einer Stichprobe auf zum Kauf angebotenen gebrauchten Datenträgern und Handys gefunden. Dabei habe weit mehr als jeder zweite ursprüngliche Besitzer versucht, die Daten zu löschen, teilt Kroll Ontrack mit. Allerdings ohne Erfolg. Für die Stichprobe hatte das Unternehmen gemeinsam mit der Firma Blancco Technology Group 122 gebrauchte Geräte über Amazon , Ebay und die Plattform gazelle.com erworben.

Trotz der Löschversuche der Nutzer seien auf 48 Prozent der Festplatten und 35 Prozent der Mobilgeräte zahlreiche Restdaten lesbar gewesen, hieß es. Bei zwei der gebrauchten Mobilgeräte habe die Identität des Nutzers anhand der Daten ermittelt werden können.

Bei 57 Prozent der Mobilgeräte in der Stichprobe und bei 75 Prozent der Festplatten sei zuvor ein Löschversuch unternommen worden. Gängige Löschmethoden beseitigten die Daten oft nicht dauerhaft, erklärt Paul Henry von Blancco Technology. Trotz der Löschversuche seien 179 Textnachrichten, 252 Instant-Messages, 75 große Fotos und zwei SMS-Nachrichten übrig geblieben.

"Durch das Löschen wird lediglich verhindert, dass das Mobilgerät die Daten noch findet", erklärt Axel Kunz von Kroll Ontrack. Physisch seien die Daten aber immer noch vorhanden. Bei Android-Smartphones sei es deshalb ratsam, über die Geräteeinstellungen alle Daten zu verschlüsseln und erst dann zu löschen. Damit erst seien alle Restdaten tatsächlich unbrauchbar. Bei iOS-Geräten wie dem iPhone sollten die Inhalte über "Inhalte & Einstellungen löschen" gelöscht werden. Außerdem kann das System auf die Werkeinstellungen zurückgesetzt werden, wodurch persönliche Daten gelöscht werden.