Das Geschäft mit der Schönheit

Bexbach · Die Palette der Einsatzorte von Kosmetikern ist groß. Wer den Beruf erlernen will, hat die Qual der Wahl. Neben der dreijährigen, dualen Ausbildung gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, den Beruf zu ergreifen.

Der Job des Kosmetikers gilt als krisensicher. Egal, wie die Wirtschaft ist: Die Menschen investieren immer in gutes Aussehen. "Das A und O für den erfolgreichen Weg als Kosmetikerin ist eine fundierte Ausbildung. Der Beruf ist überlaufen mit Leuten, denen diese fehlt", sagt Monika Ferdinand. Sie ist Vorsitzende des Bundesverbandes deutscher Kosmetiker im saarländischen Bexbach .

Es gibt mehrere Wege in den Beruf. Dazu gehört die duale dreijährige Ausbildung. Beim Arbeitgeber erlernen die Absolventinnen die Praxis. Parallel besuchen sie die Berufsschule. Auf dem Stundenplan stehen Chemie, Anatomie, Physiologie, Dermatologie und Ernährungsberatung. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht erforderlich. Von den Anfängern 2012 hatten 43 Prozent den Haupt- und genauso viele den Realschulabschluss. Der Vorteil dieses Ausbildungsweges: Schulabgänger bekommen eine Ausbildungsvergütung. "Der Bereich der Kosmetiker fällt unter keinen Tarifvertrag", erläutert Monika Ferdinand. Daher sind frei vereinbarte Ausbildungsvergütungen die Regel. Zum 31. Dezember 2012 registrierte das Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn (BIBB) 834 Personen, die die dreijährige Ausbildung machen.

Daneben bieten zahlreiche private Institute eine Ausbildung in dem Bereich an. Sie ist meist sehr viel kürzer, kostet aber auch Geld. Ein solches Privatinstitut ist die Berufsfachschule für Ganzheitskosmetik Traute de Lorenzi in Köln. "Die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkosmetikern ist groß", erklärt Geschäftsführerin Erika Epp. Die Ausbildung zur geprüften Fachkosmetikerin dauert an der Kölner Privatschule ein Jahr und kostet 5160 Euro.

120 Schülerinnen - zumeist sind es Frauen - zwischen 18 und über 50 Jahren werden in Köln pro Jahr täglich in Praxis und Theorie ausgebildet. "Wir arbeiten eng mit Kreuzfahrt-Reedereien zusammen", erzählt Epp. Einige kommen später dort unter.

Die Ausbildung zur Fachkosmetikerin kann von der Arbeitsagentur mit einem Bildungsgutschein gefördert werden, sagt Jürgen Wursthorn, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit . Chancen hat zum Beispiel, wer eine abgeschlossene Ausbildung hat und umschulen will. "Eine Umschulung hängt vom regionalen Arbeitsmarkt ab. Die Agenturen vor Ort entscheiden nach offenen Stellen in dem jeweiligen Bereich über die Bewilligung eines Bildungsgutscheines", erklärt Wursthorn.

Einen Fachkräftemangel gebe es bei Kosmetikern allerdings nicht, beobachtet Wursthorn. "Ohne gute Ausbildung ist der Weg einer Kosmetikerin meist zum Scheitern verurteilt", warnt Monika Ferdinand vom Verband. Das gilt für ein Angestelltenverhältnis, erst recht aber für die Selbstständigkeit. Vielen fehlten in diesem Fall die kaufmännischen Kenntnisse. "Einige verzetteln sich, in dem sie neben der kosmetischen Behandlung etwa Fußpflege anbieten wollen, oft aber ohne Fachleute."

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Auf einen BlickDie Ausbildung zur Kosmetikerin dauert drei Jahre. Die Vergütung liegt bei einer Ausbildung im Betrieb nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zwischen 549 und 885 Euro brutto monatlich, je nach Region und Ausbildungsjahr. Wer eine Ausbildung an einer Berufsfachschule macht, erhält keine Ausbildungsvergütung. Vielmehr können sogar Ausbildungskosten anfallen. Das Einstiegsgehalt beläuft sich nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Kosmetiker auf etwa 1500 Euro brutto monatlich.Weitere Infos im Internet unter bdk-kosmverb.de, bfd-ev.com, bdbk.org und dgk-ev.de. hei

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