Internationaler Währungsfonds strebt doppelte Bankenabgabe an

Washington. In der Debatte um eine weltweite Bankenabgabe schlägt der Internationale Währungsfonds (IWF) eine doppelte Gebühr vor. Zur Finanzierung künftiger Rettungsaktionen für die Geldbranche oder um eine Wiederholung der Finanzkrise zu vermeiden, regt der Fonds einen "Beitrag zur Finanzstabilität" an

Washington. In der Debatte um eine weltweite Bankenabgabe schlägt der Internationale Währungsfonds (IWF) eine doppelte Gebühr vor. Zur Finanzierung künftiger Rettungsaktionen für die Geldbranche oder um eine Wiederholung der Finanzkrise zu vermeiden, regt der Fonds einen "Beitrag zur Finanzstabilität" an. Dieser solle zunächst eine Einheitsgebühr sein, sich langfristig aber nach den Risikogeschäften der einzelnen Institute richten, meldete der britische Sender BBC unter Berufung auf einen IWF-Bericht. Darüber hinaus solle es eine "Steuer auf Finanzaktivitäten" geben, die sich nach Gewinnen und von den Banken gezahlten Gehältern berechne. Sie solle auch für Versicherungen, Hedgefonds und andere Finanz-Institutionen gelten. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" könnten allein durch den Stabilitätsbeitrag zwischen zwei und vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts der 20 größten Wirtschaftsmächte zusammenkommen - das wären rund eine bis zwei Billionen Dollar, wenn alle G 20-Staaten die Abgabe billigten. Eine weltweite Bankenabgabe wird von Deutschland, Frankreich und den USA angestrebt, stößt in der G 20 aber auf Widerstand. "Hier gibt es unterschiedliche Positionen", heißt es im Bundesfinanzministerium. Unter anderem seien Kanada und Australien gegen eine Abgabe. Die Beteiligung der Finanzwirtschaft an den Krisenlasten ist ein Thema beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der G 20-Länder und bei der Frühjahrstagung des IWF Ende dieser Woche in Washington. Geplant ist davor auch ein informelles Treffen der G 7-Gruppe der führenden Industrienationen. Ein endgültiger Bericht des IWF zur Bankenabgabe wird für Juni erwartet. dpa/afp

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