Rosenquilter Kunstwerke aus kleinen Teilen

Zweibrücken · Die Rosenquilter stellten vergangenes Wochenende ihre neu geschaffenen Werke in der Versöhnungskirche aus.

 Birgit Fuhr (links) steht vor ihrem großen Elefantenquilt und unterhält sich mit Elke Klein.

Birgit Fuhr (links) steht vor ihrem großen Elefantenquilt und unterhält sich mit Elke Klein.

Foto: Margarete Lehmann/Picasa

Die frühen amerikanischen Siedler waren sehr arm und mussten mit kleinsten Stoffstückchen auskommen. Sie erfanden das Quilten zusammen mit dem Patchwork als nützliches Handwerk, das dem Alltag diente. Gleichzeitig wurde das gemeinsame Arbeiten der Siedlerfrauen ein wichtiges soziales Ereignis, bei dem die vorgefertigten Patchworkstücke gemeinsam zu Quilts verarbeitet wurden und Neuigkeiten und Geschichten ausgetauscht wurden. Je nach Region entstanden so verschiedene Stile. Die „Patchworkgilde Deutschland e. V.“ hat es sich zum Ziel gesetzt, das traditionsreiche Quilt- und Patchwork- Kunsthandwerk zu fördern und zu pflegen. Artquilts sind moderne Quilts nach individuellen Entwürfen und Ideen eines Künstlers.

Tatsächlich kann man in der laufenden Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft der Quilter in Zweibrücken jede Menge künstlerische Quilts finden. Der Fantasie sind in den Motiven keine Grenzen gesetzt. Betritt man den Ausstellungsraum, fällt sofort ein großer Quilt auf, wohl bald zwei Meter auf zwei Meter, der auf der gesamten Fläche einen riesigen Elefantenkopf zeigt, aus unzähligen einzelnen kleinen Stoffstückchen zusammengesetzt, in der Grundfarbe grau. Auf einem Quilt daneben ein Löwenkopf. Gearbeitet hat beide Birgit Fuhr. „Beide kommen in mein großes Wohnzimmer als Wandbehang“, schwärmt sie. „Und hier diese Porträts meiner Tochter sind ebenfalls gequiltet.“

Sprecherin der Gruppe ist Beate Meister. Vor 19 Jahren trafen sich die Quilter zum ersten Mal. Wenig später stieß Beate Meister zu der Gruppe. Heute sind zwölf Frauen konzentriert dabei, jeden zweiten Donnerstag im Monat. „Gedankenaustausch findet an diesen Abenden statt, Muster werden diskutiert, Quiltprobleme ganz allgemein zu lösen versucht. Einmal im Jahr erarbeiten wir alle zusammen einen großen Quilt, dieses Jahr einen Tischläufer mit Hühnern, aber auch kleine Teile, wie zum Beispiel Türstoppermäuse“ sagt Beate Meister.

In der Ausstellung sind auch Kleinteile zu sehen, Figuren, Bildchen, Nutzstücke für den Alltag. Die großen Quilte sind nur sehr schwer zu verkaufen. „Wir rechnen mit 200 Euro für einen Quadratmeter, womit die Arbeitszeit noch nicht einmal ganz berechnet ist“, sagt Beate Meister. So werden die Quilts in der Familie oder unter Freunden verteilt, gebrauchen kann jeder so ein Kunstwerk. Weihnachten steht vor der Tür: Quilts lassen sich auch sehr gut verschenken.

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