Bayern will Schutz für deutsche Schlüsselindustrien

München · Die bayerische Staatsregierung macht sich für einen besseren Schutz deutscher Schlüsseltechnologien vor einem Ausverkauf an ausländische Investoren stark. Dazu will Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU ) eine Bundesratsinitiative starten, wie sie gestern mitteilte.

Ziel sei eine Ergänzung des Außenwirtschaftsgesetzes. Greifen solle diese, wenn Investoren sich mit mehr als 25 Prozent an Unternehmen beteiligen wollen, die sowohl zivil als auch militärisch nutzbare Produkte herstellen, und der Verdacht besteht, dass es sich um strategische Investitionen handelt. Ein Hinweis darauf sei, wenn deutlich überhöhte Marktpreise geboten werden, sagte Aigner. In diesem Fall solle ein Beratergremium das Geschäft eingehend prüfen.

Hintergrund für die Pläne, die im Dezember bekanntgeworden waren, ist unter anderem die wachsende Zahl von Übernahmen chinesischer Investoren in Hightech-Branchen. So waren zuletzt der Roboterbauer Kuka und der Kunststoffmaschinen-Hersteller Krauss Maffei an Chinesen gegangen. Auch am Lichtkonzern Osram waren chinesische Investoren interessiert. Der Kauf des Spezialmaschinenbauers Aixtron aus dem nordrhein-westfälischen Herzogenrath platzte dagegen, nachdem der scheidende US-Präsident Barack Obama den Erwerb des US-Geschäfts mit Verweis auf Gefahren für die US-Sicherheit verboten hatte.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) habe zwar ähnliche Vorschläge gemacht, die jedoch auf die europäische Ebene abzielten, sagte Aigner. Ein solcher Prozess dauere erfahrungsgemäß lange. "Es geht uns nicht um eine Abschottung des Marktes", sagte sie. Auch handele es sich nicht um einen "Anti-China-Vorschlag", andere ausländische Investitionen seien ebenso betroffen.

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