Währungsfonds rät Frankreich zu moderatem Sparkurs

Paris · Der linke Flügel in Präsident François Hollandes Sozialistischer Partei fordert es schon lange – jetzt bekommt er Rückenwind ausgerechnet vom Internationalen Währungsfonds (IWF): Frankreich solle das Tempo bei der Haushaltssanierung drosseln, um die Konjunktur nicht abzuwürgen, schreiben die IWF-Experten in ihrem aktuellen Länderbericht. Weiter raten sie der Republik dazu, die Ausgaben konsequent zu senken anstatt die Steuerbelastung – ohnehin eine der höchsten unter den OECD-Ländern – noch weiter zu erhöhen.



Der IWF lobt die begonnenen Reform-Bemühungen vor allem zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der französischen Unternehmen. Er ermahnt die Regierung aber zu weiteren Anstrengungen vor allem auf dem Arbeitsmarkt und der Öffnung der Märkte in Dienstleistungs-Sektoren für mehr Wettbewerb. "Strukturelle Starre auf den Arbeits- und Produktmärkten und eine vergleichsweise schwache Profitabilität haben das Wachstumspotenzial der Wirtschaft beeinträchtigt und dazu beigetragen, dass Exportkraft verloren ging", heißt es in dem Bericht.

Nachdem Frankreich seit Ende 2012 in die Rezession gerutscht ist, soll es laut der Prognose ab der zweiten Jahreshälfte wieder aufwärts gehen. Im kommenden Jahr rechnet der IWF mit einem Wachstum von 0,8 Prozent, während die Regierung sogar von 1,4 Prozent ausgeht. Die von Präsident Hollande häufig geäußerte Hoffnung, das Ansteigen der Arbeitslosenquote bis Jahresende zu bremsen, teilt er nicht: Erreiche diese in diesem Jahr 11,2 Prozent, werde sie 2014 sogar auf 11,6 Prozent ansteigen, bevor sie erst 2015 leicht zurückgehe auf 11,4 Prozent.

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