Vertrauen ist entscheidend
Meinung:Vertrauen ist entscheidend
Von SZ-RedakteurinStefanie Marsch
Wann ist ein Mensch tot? Ist er schon gegangen, wenn in seinem Gehirn alle Funktionen erloschen sind, sein Herz aber noch schlägt, der Körper noch warm ist? Die Frage ist von solch existenzieller Wucht, da ist es kein Wunder, dass auch die Mitglieder des Ethikrates unterschiedlicher Meinung sind. Wo Wissenschaft, Ethik und Gefühl so heftig aufeinanderprallen, gibt es selten eindeutige Antworten. Einig war sich das Gremium aber, dass der unwiederbringliche Ausfall der Hirnfunktionen die Entnahme von Organen möglich macht. Denn eine Rückkehr ins Leben ist unerreichbar. Bleibt die Frage, ob der Hirntod auch korrekt festgestellt wird. Dieses Vertrauen zu erarbeiten, ist die große Aufgabe der Medizin - damit die Zahl der Organspender nicht weiter sinkt.