Technik ersetzt Freizeit nicht

Meinung:

Technik ersetzt Freizeit nicht

Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia

Früher war für fast jedes Kind Lokführer ein Traumberuf. Davon hört man heute wenig. Erst recht nicht, wenn man schon eine Zeit lang in diesem Beruf tätig ist. Eigentlich ist es doch toll, wenn man einen ICE durch Deutschland steuern kann, das Flaggschiff der Deutschen Bahn, oder andere Fern-, Nahverkehrs- und Güterzüge. Doch die Begeisterung für Technik und viel Verantwortung, weil man zahlreiche Menschen sicher zu ihrem Ziel bringt, kann nicht die Schattenseite überdecken. Seit vielen Jahren versäumt es der Bahn-Vorstand, den Lokführern als Gegenleistung attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Von einer Vereinbarung von Familie und Beruf kann keine Rede sein. Die Schichtpläne sind zu starr, die Einsatzorte wechseln ständig. Bahn-Chef Rüdiger Grube und sein Vorstand handeln hier wie eine Schnecke. Sie kennen das Übel. Wer will schon Lokführer werden, wenn er seine Familie aufs Spiel setzt? Kein Wunder, dass Personal fehlt.

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