Saarländer wollen Deutschland mit amerikanischer Esskultur erobern

Berlin/Saarbrücken. Preisfrage: An was denken Sie zuerst, wenn Sie an die Restaurant-Kette Hooters denken? Im neuen Herzen von Hooters Deutschland, im Restaurant in Berlin am Tiergarten, kann diese Frage beantwortet werden

Berlin/Saarbrücken. Preisfrage: An was denken Sie zuerst, wenn Sie an die Restaurant-Kette Hooters denken? Im neuen Herzen von Hooters Deutschland, im Restaurant in Berlin am Tiergarten, kann diese Frage beantwortet werden. Das vierte seiner Art in Deutschland wurde am Wochenende von einem Saarländer eröffnet - und ist "weltweit einzigartig", wirbt der 36 Jahre alte Wiebelskircher Michael Rennig (Foto: SZ), Chef von Hooters Deutschland, für seine Geschäftsidee. 1,5 Millionen Euro hat es gekostet, so viel wie keines zuvor. 1400 Quadratmeter Biergarten zusätzlich gab es bisher auch noch nicht. Und extra für den Biergarten wurde die "Hooters-Brats" entwickelt, die erste Bratwurst (rot oder weiß) in der Geschichte der US-amerikanischen Gastrokette - die dritte "Weltpremiere".Das erste deutsche Hooters steht seit November 2005 im saarländischen Neunkirchen - und es läuft ordentlich, wie Rennig sagt. Und weil Rennig und seine Geschäftspartner Axel Umlauf aus Bexbach und Eric Raber aus Steinbach bei Ottweiler an den Erfolg des Konzeptes glauben, haben sie sich vertraglich verpflichtet, in den nächsten zehn Jahren 23 Hooters in Deutschland zu eröffnen. Ein weiter, und auch finanziell steiniger Weg, der nicht ohne private Investoren zu schaffen ist. Hier kommt die saarländische Komponente stark zum Tragen, denn eine saarländische Arzt- und Apothekerfamilie ist finanziell stark engagiert. Auch in Sachen Umfeldgestaltung setzen Rennig und Co. ganz auf Kompetenz aus dem Saarland: Die Inneneinrichtungen aller Fastfood-Restaurants werden in Homburg angefertigt, die Bauleitungen der verschiedenen Projekte hat ein Architekt aus Bexbach. Aus dem Saarland kommt auch Harald Getrey, der hier acht McDonalds-Filialen betreibt. "Berlin wird der Hooters-Geschichte in Deutschland einen Schub verleihen", ist Getrey, der bei der Eröffnung in Neunkirchen seinem früheren Weggefährten Rennig unter die Arme griff, überzeugt. Da macht es auch nichts, wenn in Berlin nicht alles glatt lief. So konnte eine Hälfte des Biergartens erst mit Verspätung eröffnet werden, weil sich ein Hausboot-Bewohner am Ufer des Landwehrkanals vom Lärm belästigt fühlte. "Ich kann doch nicht auf 300 Sitzplätze verzichten", sagt Rennig. Auch das Echo der Gourmet-Kritiker, die eingeladen waren "und uns wahrscheinlich zerreißen werden", wie Eric Raber sagt, stört sie nicht sonderlich. "Das ist ja auch nicht gerade unsere Zielgruppe", sagt Raber mit einem Lächeln. Aber wer ist die Zielgruppe? In der deutschen Hauptstadt sicher die Touristen - vor allem die US-Amerikaner, denen hier ein Stück Heimat begegnet und die in den ersten Tagen davon schon reichlich Gebrauch gemacht haben. Dazu gesellen sich vor allem Menschen bis Anfang 50 oder Junggebliebene, die sich mit der amerikanischen Art der Gastronomie identifizieren. Chicken Wings, gegrillte Burger aller Art, auch zum selbst Zusammenstellen, frische Salate und ein Hauch von Mexiko. Der Selbstversuch zeigte: Die Burger schmecken ordentlich, und die Chicken Wings haben zurecht ihren guten Ruf. Eine Hooters-Eröffnung zieht immer Prominenz an. In Berlin war das nicht anders. Edel-Playboy Rolf Eden schaute vorbei, und auch das ehemalige Playmate Kader Loth gab sich die Ehre. Ob die neue Frauenbeaufragte von Ex-CSU-Rebellin Claudia Pauli wegen der durchaus knappen Oberbekleidung der Bedienungen, der sogenannten "Hooters-Girls" nach dem Rechten schaute, war zunächst nicht zu erfahren.Fehlt noch die Antwort auf die Frage vom Anfang: Die Hooters-Girls haben allesamt knappe Höschen an, sehen zumeist sehr attraktiv aus, und die Tops der Mädchen, die zwischendurch mit ein paar Tanzeinlagen zur Unterhaltung beitragen, sind in der Regel sehr üppig gefüllt. Aber das ist nicht wirklich wichtig. Gestört hat es aber auch nicht.

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