Das schreiben die anderen Presseschau

Die Londoner „Times“ schreibt mit Blick auf Mays Brexit-Rede:

Das ist die einzige Strategie, die Theresa May bleibt, um der britischen Wirtschaft einen sinnvollen Schutz vor einem abrupten Brexit in bereits 18 Monaten zu ermöglichen. Eine solche Übergangsphase ohne Änderungen liegt im Interesse der britischen Volkswirtschaft im allgemeinen wie auch der europäischen Volkswirtschaften. EU-Brexitunterhändler Michel Barnier scheint sich für diesen Gedanken zu erwärmen. Nicht zuletzt, weil sich die britische Seite hinter den Kulissen bemüht, seine Bedingungen zu erfüllen.

Die italienische „La Repubblica“ lobt den Frauenanteil bei der Bundestagswahl:

Mit Blick auf die Kandidaten der Bundestagswahl scheint Italien wie ein Land aus dem Mittelalter. Für die CDU tritt zum vierten Mal Merkel an, der Superstar der Linken ist Sahra Wagenknecht. Die Grünen werden von Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir geführt. Und die AfD hat ihr Schicksal Alexander Gauland, aber vor allem dem Stern der Ultrarechten, Alice Weidel, anvertraut. Sie ist nicht nur Frau, sondern lesbisch und hat zwei Kinder.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ meint zum Erfolg der AfD:

Nun dürfen plötzlich auch Rassisten und Demagogen, die ernsthaft der Meinung sind, Deutschland müsse sich nicht mehr länger für seine Nazivergangenheit schämen, auf der höchsten politischen Bühne des Landes mitreden. Dies zu beklagen, mag inhaltlich zwar richtig sein, demokratiepolitisch ist es aber falsch. Denn die AfD mit ihrem extremen Gedankengut kann in einer Demokratie nur im politischen Prozess eingedämmt werden. Viele Deutsche werden die AfD auf den Wahlzettel schreiben, nicht weil sie alle Rassisten wären, sondern weil sie Angst haben vor den vielen Flüchtlingen, Angst vor Terror, Angst, dass die Rente nicht mehr zum Leben reicht. Und weil sie keine alternative Partei gefunden haben, die ihre Ängste ernst nimmt. Angela Merkel ist für viele Wähler zu sehr in die Mitte gerückt.

Die französische Zeitung „Le Monde“ kommentiert das Unabhängigkeitsreferendum der irakischen Kurden:

Auf rund 1200 Kilometern Frontlinie mit dem IS haben die kurdischen Kämpfer 2000 Mann verloren. Sie haben hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen – christliche und muslimische Araber. (...) Diese Wahl wird Sinn haben, wenn sie den acht Millionen Kurden erlaubt, nicht etwa eine Unabhängigkeit zu verkünden, die sie heute schwächen würde, sondern sie in eine starke Position zu bringen, um von Bagdad sehr viel mehr Föderalismus zugestanden zu bekommen.

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