Opel-Werk bleibt: Kaiserslautern atmet auf

Kaiserslautern. Kaiserslautern und Bochum können auf den Erhalt eines Großteils der Jobs beim Autobauer Opel hoffen. Der Europachef des Opel-Mutterkonzern General Motors (GM), Nick Reilly, sagte gestern nach einem Treffen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), der Standort Kaiserslautern bleibe bestehen

Kaiserslautern. Kaiserslautern und Bochum können auf den Erhalt eines Großteils der Jobs beim Autobauer Opel hoffen. Der Europachef des Opel-Mutterkonzern General Motors (GM), Nick Reilly, sagte gestern nach einem Treffen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), der Standort Kaiserslautern bleibe bestehen. Der Zehn-Jahres-Plan, den der Betriebsrat mit dem zeitweise an Opel interessierten Autozulieferer Magna ausgehandelt hatte, gelte dabei weiter. In Kaiserslautern gibt es ein Komponentenwerk mit etwa 2300 Beschäftigten und eine Motorenfertigung ("Powertrain") mit rund 1100 Mitarbeitern. Opel ist damit einer der größten Arbeitgeber in der Westpfalz.

Zuvor hatte Reilly im Gespräch mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) versichert, dass auch das zeitweise bedrohte Opel-Werk in Bochum erhalten bleibe. Es hat derzeit 6000 Mitarbeiter. Heute sind Gespräche Reillys mit den Regierungschefs von Hessen und Thüringen, Roland Koch und Christine Lieberknecht (beide CDU), geplant. Dabei werden Aussagen über die Werke in Rüsselsheim und Eisenach erwartet.

Opel liegt seit gestern wieder ganz in der Hand von GM. Die Amerikaner zahlten am Dienstag die letzte Rate von 400 Millionen Euro des deutschen Überbrückungskredits für die Tochter komplett zurück. Mit der Zahlung kann die Opel-Treuhand aufgelöst werden, bei der 65 Prozent der Firmenanteile für einen möglichen Käufer geparkt worden waren.

GM hatte über Monate einen Verkauf von Opel an Magna in Aussicht gestellt, sich schließlich aber entschieden, die europäische Tochter zu behalten und zu sanieren. Nach den bisher bekannten Plänen will GM die Fixkosten in Europa um 30 Prozent und die Kapazität um 20 bis 25 Prozent reduzieren. Nach Angaben von Reilly sollen innerhalb eines Jahres 9000 bis 10 000 der rund 50 000 Stellen in Europa abgebaut werden. dpa/ddp

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