Im Matrosenanzug zum Kirchenfest Die drei Museen in Freisen öffnen ihr TürenSchulwandbilder werden versteigertMuseumstag auf Burg Lichtenberg Kochen wie im MittelalterFotos und Exponate mit eigener Geschichte

Am Sonntag ist Museumstag Der Internationale Museumstag an diesem Sonntag hat als Motto "Welt im Wandel - Museen im Wandel". Seit 1977 gibt es diesen Aktionstag, der an die Bedeutung dieser Einrichtungen erinnern soll. Freisen. Auch die drei Museen in der Gemeinde Freisen öffnen am Internationalen Museumstag, der in diesem Jahr am Sonntag, 20

Am Sonntag ist Museumstag Der Internationale Museumstag an diesem Sonntag hat als Motto "Welt im Wandel - Museen im Wandel". Seit 1977 gibt es diesen Aktionstag, der an die Bedeutung dieser Einrichtungen erinnern soll. Freisen. Auch die drei Museen in der Gemeinde Freisen öffnen am Internationalen Museumstag, der in diesem Jahr am Sonntag, 20. Mai, ist, für die Besucher ihre Türen, und zwar in der Zeit von 13 bis 18 Uhr.Das mineralogische Museumin Oberkirchen, das vom Heimat- und Verkehrsverein Weiselberg betreut wird, zeigt eine Sammlung mit rund 1500 Exponaten. Rund 90 verschiedene Arten sind vertreten, besonders Achate, Jaspis, versteinertes Holz sowie verschiedene Kristalle, Quarze, Amethyst, Rauchtopas und Aquamarine. Am Römerofen hinter dem mineralogischen Museum findet man einen Überblick über die Ausgrabungen und Funde in der Gemeinde Freisen.

Im Landwirtschaftsmuseum Reitscheid werden die Besucher in die Zeit unserer Vorfahren zurückversetzt. Das Bauernhaus wurde im Jahre 1862 erbaut und so saniert, dass man einen Eindruck vom Leben und Arbeiten der Menschen vor rund 150 Jahren erhält.

Das Mineralienmuseum Freisen zeigt in den Räumen des alten Schulhauses eine Sammlung, deren Schwerpunkt Mineralien aus der Gemeinde Freisen und der näheren Umgebung sind. Der Mineralienverein Freisen, der dieses Museum betreut, präsentiert neben den regional häufigeren Mineralien auch Ausstellungstücke der selteneren Art. red

Der Eintritt in den Museen der Gemeinde Freisen ist frei. Nähere Informationen erhalten die Besucher bei der Gemeindeverwaltung Freisen, Tel. (0 68 55) 97 44.

Ottweiler. Anlässlich des Internationalen Museumstages findet am Sonntag, 20. Mai, von zehn bis 17 Uhr im Schulmuseum Ottweiler ein Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt statt. Das Programm beginnt mit einer Versteigerung von Schulwandbildern um elf Uhr vor dem Museum, bei Regenwetter im historischen Klassensaal. Ab zwölf Uhr werden weitere Schulwandbilder vor dem Museum und im Gewölbekeller verkauft. Einige Schulwandbilder sind an der Fassade des Museums in der Goethestraße ausgehängt und zu besichtigen. Am Nachmittag um 14.30 Uhr bietet das Museum eine kostenlose Führung an.

Offen sind auch Stadtmuseum Ottweiler mit Buchdruck-Werkstatt in der Linxweiler Straße 5 von 14 bis 17 Uhr, das Handwerkerhof-Museum in der Bahnhofstraße 27 und 31 von 14 bis 17 Uhr sowie das Insektenmuseum im Werschweilerweg 13 von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. red

Thallichtenberg. Die Museen auf der Burg Lichtenberg beteiligen sich auch am Internationalen Museumstag. Am Sonntag, 20. Mai, kostet der Eintritt in der Zehntscheune und im Geoskop jeweils 50 Cent, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sowie Schüler und Studenten haben freien Eintritt. Im Musikantenland-Museum ist den ganzen Tag ein Ansprechpartner für die Besucher zur Stelle. Der hilft bei der Suche nach Vorfahren, die Wandermusikanten waren. In der Wandermusikantendatei des Museums sind über 13 000 Einträge mit Namen, Ausstellung des Reisepasses und Reiseland gespeichert. Auszüge mit den Daten von Verwandten werden kostenlos ausgedruckt. Im Geoskop ist derzeit eine Sonderausstellung über Fledermäuse zu sehen. Außerdem gibt es Führungen: 10.30 und 14 Uhr im Geoskop, 11.30 und 16 Uhr im Musikantenlandmuseum, 15 Uhr Burgführung. Die Museen sind von zehn bis 17 Uhr geöffnet. Von elf bis 16 Uhr hat die Forschungswerkstatt ihre Türen geöffnet. red

Infos: Musikantenland-Museum, Tel. (0 63 81) 84 29. Geoskop, Tel. (0 63 81) 99 34 50.

Birkenfeld. Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 20. Mai, von elf bis 17 Uhr wird im Birkenfelder Landesmuseum, passend zum Thema der Sonderausstellung "Heizen und Kochen im Wandel der Zeit", gekocht. Dabei werden sowohl Kochen auf mittelalterliche Art (Gruppe Evocatio Hunoli aus Nohfelden) als auch auf dem Kohleherd und mit dem hochmodernen Schnellkochtopf (11.30, 13.30 und 15 Uhr) demonstriert.

Für Kinder gibt es spannende Ratespiele, bei denen Preise winken. Töpfern können Besucher auch wieder mit Ursula Nauert. Oder der Nachwuchs versucht sich in der Sütterlin-Schrift mit dem Griffel auf der Schiefertafel, mit Federhalter und Federkiel im alten Klassenzimmer (zwölf und 15 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Für die Fahrt des Vereins für Heimatkunde Birkenfeld nach Speyer zur Ausstellung "Ägyptens Schätze entdecken" stehen noch Plätze zur Verfügung. Sie findet am Samstag, 16. Juni, statt. Start ist um 13 Uhr an der Jahnturnhalle. Die Kosten für Fahrt, Eintritt und Führung betragen 25 Euro. Die Veranstaltung ist auch für Nichtmitglieder des Vereins offen. red

Anmeldungen bis 1. Juni: Telefon (0 67 82) 9 83 45 71 oder per E-Mail unter info@landesmuseum-birkenfeld.de.

birkenfeld.de

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hannelore hempel, mcg,

matthias zimmermannDie Mode, heißt es, ist eine Zeitströmung, die parallel zur Weltgeschichte durch die Gesellschaft fließt. Kleidung ist der Spiegel der Gesellschaft, deren Wandel die Sonderausstellung "Kleine Leute - große Feste" zeigt. Die Taufe, die Kommunion und die Konfirmation sind drei große Feste für die Kleinen in der katholischen und evangelischen Kirche. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 30 Exponate und eine umfangreiche Bildergalerie, die die Entwicklungen, Einflüsse, Modetrends und Geschichten zu den kirchlichen Anlässen von anno 1900 bis in die heutige Zeit dokumentiert. "Die Idee für die Ausstellung entwickelte sich aus der Tatsache, dass wir viele Taufkleider im Fundus haben", erklärt Heidi Meier, die Leiterin des Museums für Mode und Tracht in Nohfelden. Taufkleider, so berichtet Meier, seien früher in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben worden. "Oft wurden sie von der Tante genäht. Auf der Taufdecke ist die jeweilige Jahreszahl der Taufe eingestickt worden", erzählt Meier. Sogar seien Taufkleider aus Verbandsmull als Stoffersatz zusammen genäht worden. Vom Jahre 1900 bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das ungetaufte Kind nicht aus dem Hause getragen, bis es getauft war. Die Taufe erfolgte spätestens acht Tage nach der Geburt. "Heutzutage werden die Kinder nicht mehr so früh getauft, meist nach vier Wochen und später", so Meier, die dies an den verschiedenen Größen zweier weißer Taufkleider verdeutlicht. Die Unterschiede bei den ausgestellten Kommunion- und Konfirmandenkleidung macht Meier an zwei Punkten fest. "Erstens sind die Unterschiede der Mode geschuldet, zweitens spielt erneut das Alter eine ganz wichtige Rolle", so Meier.

In der Regel wird heute die Erstkommunion im dritten Grundschuljahr im Alter von neun Jahren gefeiert. Von 1900 bis 1918 war das Zulassungsalter zur Kommunion 14 Jahre, danach sank das Alter auf zehn bis zwölf Jahre. Bilder aus dem Jahre 1918 zeigen 14-jährige Jungen als Schulentlassene in ihrer ersten Erwachsenenkleidung, im Anzug mit langer Hose und Hut. "Die Konfirmanden von 1900 unterscheiden sich nicht von den Kommunionjungen", erläutert Meier. Die Konfirmation habe sich in der Reformationszeit entwickelt und in der evangelischen Kirche große Bedeutung. Die Mädchen trugen an ihrer Konfirmation Kleider in feierlichem Schwarz, wie ein Originalexemplar aus den Jahre 1912 veranschaulicht. Ein sehr rares Exponat ist der Matrosenanzug aus dem Jahre 1934, den Jungs an ihrer Erstkommunion trugen. Fotoaufnahmen von Konfirmanden- und Kommunionkinder zeigen einen breiten Querschnitt der modischen und farblichen Veränderungen der Kleidung. Die Röcke der Mädchen wurden im Laufe der Jahre knapper und kürzer und die Jungen trugen kurze Hosen.Wie entstehen jedes Jahr die Ideen für das Konzept der Sonderausstellung?

Rosel Böhmer: Wir haben so viele Exponate von Taufkleidern bekommen. Daraufhin kam die Idee die Taufkleider gemeinsam mit Kommunionkleidern in einer Ausstellung zu verbinden. Jetzt sind wir schon wieder dabei uns für das kommende Jahr etwas Neues einfallen zu lassen.

Wie kommen die vielen Ausstellungsstücke in den Fundus des Museums? Sind dies Leihgaben oder Schenkungen?

Böhmer: Bis auf zwei Leihgaben sind es alles Schenkungen. Manchmal kommen Besucher ins Museum und sprechen uns an, weil sie noch im Besitz eines alten Kleidungsstückes sind. Sie fragen nach, ob sie es uns überlassen können und bringen es vorbei. Bei der Suche nach Exponaten und alten Fotoaufnahmen starten wir auch einen Aufruf in der SZ. Was immer hilfreich ist.

Wie füllen Sie das Thema der Sonderausstellung mit Leben?

Böhmer: Das Wichtigste sind die Erzählungen von den Leuten, die uns Exemplare überlassen. Jedes Foto oder Exponat hat seine eigene Geschichte. Rund um das Thema müssen wir auch recherchieren und bauen dann alles zusammen in einen Vortrag ein.

Auf einen Blick

Im Museum für Mode und Tracht in Nohfelden ist die Sonderausstellung "Kleine Leute - große Feste", die noch bis 31. Oktober läuft, am kommenden Sonntag, 20. Mai, von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Das Museum ist regulär von Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen zwei Euro Eintritt, Schüler, Auszubildende und Studenten sowie Besucher in Gruppen ab zehn Personen einen Euro. Kinder unter zwölf Jahren können kostenlos ins Museum. frf

Informationen: Telefon (0 68 52) 80 91 54.

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