Eine schwache Antwort der EU

Wladimir Putin kann zufrieden sein. Die Europäer haben es nicht geschafft, einen entschlossenen und geschlossenen Eindruck zu hinterlassen.

Zwar hat es in Brüssel beim eilig einberufenen Krisentreffen nicht an deutlichen Worten gefehlt. Die politische Aktion aber blieb weit hinter dem zurück, was die pointierten Stellungnahmen der vergangenen Tage hatten erwarten lassen. Dazu kommen noch die Geburtswehen dieser Minimal-Einigung, die einen tiefen Riss innerhalb der EU deutlich gemacht hat. Klar ist: Die Gemeinschaft gibt sich nicht nur tief geschockt, sie ist es. Und diese Betroffenheit wird für viele Jahre die Beziehungen nach Moskau verändern. Selbst wenn es gelingen sollte, Moskau zu einem Rückzug von ukrainischem Boden zu bewegen und die Entscheidungen des Volkes über seine Zukunft zu akzeptieren. Putin hat sein Renommee als seriöser, verlässlicher Gesprächspartner verwirkt. Das betrifft nicht nur das geplante europäisch-russische Grundlagenabkommen. Auch weitergehende Öffnungen sind verbaut. Putin, der vor wenigen Monaten noch von einem europäisch-russischen Wirtschaftsraum träumte, hat sich selbst ins Abseits gestellt.

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