"Bahn hat den Bogen überspannt"

Köln. Mit dem Abgleich sämtlicher Mitarbeiterdaten hat die Deutsche Bahn den Bogen im Kampf gegen Korruption nach Ansicht der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International (TI) deutlich überspannt. "Es war nicht notwendig, so zu operieren. Das kann man so nicht machen", sagte gestern der Vizevorsitzende von TI Deutschland, Peter von Blomberg

Köln. Mit dem Abgleich sämtlicher Mitarbeiterdaten hat die Deutsche Bahn den Bogen im Kampf gegen Korruption nach Ansicht der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International (TI) deutlich überspannt. "Es war nicht notwendig, so zu operieren. Das kann man so nicht machen", sagte gestern der Vizevorsitzende von TI Deutschland, Peter von Blomberg. Grundsätzlich seien so genannte Datenscreenings bei der Korruptionsbekämpfung nichts Ungewöhnliches, erläuterte Blomberg. "Die Frage ist allerdings, wie der Datenabgleich gestaltet wird", sagte er weiter. So müssten gezielt die Stellen erfasst werden, die mit der Auftragsvergabe befasst seien. Zudem müssten Datenabgleiche mit dem Betriebsrat abgesprochen werden und die Mitarbeiter zumindest im Nachhinein informiert werden. Dass Abgleiche der Daten sämtlicher Mitarbeiter mit denen von Lieferanten mittlerweile zur Routine bei der Korruptionsbekämpfung von Unternehmen gehörten, wie von der Deutschen Bahn behauptet werde, ist Blomberg nicht bekannt. Auch die Ansicht, dass eine Unterlassung solcher Datenscreenings für einen Konzernvorstand in höchstem Maße fahrlässig wäre, wollte er nicht teilen. Grundsätzlich lobte Blomberg allerdings die Bemühungen der Deutschen Bahn im Kampf gegen Korruption. "Die Deutsche Bahn ist das deutsche Unternehmen, das am meisten damit zu tun hat", sagte er. ddp

HintergrundVor dem Hintergrund des Datenskandals bei der Bahn haben die Saar-Grünen die Verbesserung des Datenschutzes auch im Saarland gefordert. Die Vorgänge zeigten, dass dem Datenschutz ein deutlich höherer Stellenwert eingeräumt werden müsse. Vielfach komme Datenmissbrauch nur durch Zufälle ans Tageslicht und werde dann oft regelrecht bagatellisiert, wie man bei der Bahn gerade sehe, sagte Grünen-Geschäftsführer Markus Tressel. Deshalb müsse man im Saarland ein unabhängiges Zentrum für Datenschutz gründen, in dem unter Leitung des Landesdatenschutzbeauftragten der öffentliche und der private Datenschutz gebündelt werden. red

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