Polen Historiker empört über Gedenkstein

Berlin · (kna) Auf die Errichtung eines Denkmals für Freikorpskämpfer und Weltkriegssoldaten in Polen haben Historiker mit scharfer Kritik reagiert. In dem Offenen Brief, aus dem der „Tagesspiegel“ zitiert, heißt es demnach: „Dieser Gedenkstein ist eine unerträgliche und skandalöse Verherrlichung nationalsozialistischer und rechtsextremer Verbände sowie ein nicht hinnehmbarer Affront gegenüber Polen.“ Gefordert wird auch der Rücktritt des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka, der die Aktion maßgeblich finanziert habe.

Das Denkmal, um das sich die Kontroverse dreht, war am Volkstrauertag im polnischen Bytom (früher Beuthen) enthüllt worden. Auf dem Stein, der ausschließlich in deutscher Sprache beschriftet ist, wird neben deutschen Weltkriegssoldaten auch „Selbstschutz- und Freikorpskämpfern“ gedacht. In dem Brief der Historiker heißt es dazu: „In Oberschlesien unterstand der Selbstschutz SS-Oberführer Fritz Katzmann, einem der schlimmsten NS-Massenmörder während des Zweiten Weltkrieges.“

Unterschrieben wurde der Brief laut Zeitung bislang von den Leitern mehrerer deutscher KZ-Gedenkstätten, unter anderem in Buchenwald und Neuengamme, sowie von einer zweistelligen Zahl an Professoren.

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