N'Dour will Präsident im Senegal werden

Dakar. Der weltbekannte Sänger Youssou N'Dour will in seiner senegalesischen Heimat Staatspräsident werden. Der 52-jährige Musiker meldete in den Radio- und Fernsehsendern seiner privaten Mediengruppe die Kandidatur für die Wahl am 26. Februar an. Dabei tritt er gegen den umstrittenen 85-jährigen Amtsinhaber Abdoulaye Wade an

Dakar. Der weltbekannte Sänger Youssou N'Dour will in seiner senegalesischen Heimat Staatspräsident werden. Der 52-jährige Musiker meldete in den Radio- und Fernsehsendern seiner privaten Mediengruppe die Kandidatur für die Wahl am 26. Februar an. Dabei tritt er gegen den umstrittenen 85-jährigen Amtsinhaber Abdoulaye Wade an. Mit einer Mischung aus dem westafrikanischen Mbalax-Musikstil sowie Samba, Jazz und Soul gelangte N'Dour in den vergangenen Jahren zu Berühmtheit. Er trat zusammen mit Peter Gabriel, Sting, Paul Simon und Bruce Springsteen auf. Auch für soziales und politisches Engagement ist der Musiker seit langem bekannt. Zu Zeiten der Apartheid in Südafrika setzte er sich für den inhaftierten Nelson Mandela ein, der später Präsident wurde.Die Kandidatur für das höchste Staatsamt bezeichnete N'Dour als seine "patriotische Pflicht". Im November hatte er eine Bewegung gegründet, die in der senegalesischen Wolof-Sprache "Fekke ma ci bolle" (etwa: Ich mische mich ein) heißt. Er sei eine echte Alternative zu Wade, sagte N'Dour. Er räumte ein, nicht dem im Senegal verbreiteten Image eines intellektuellen Politikers zu entsprechen: "Ich habe keine höheren Studien genossen, aber die Präsidentschaft ist eine Funktion und kein Beruf." Er habe "an der Schule der Welt gelernt". Reisen bilde "ebenso wie Bücher".

Schon seit geraumer Zeit schwelt im Senegal ein Streit um die Zulässigkeit einer erneuten Kandidatur Wades. Er war im Jahr 2000 für sieben und im Jahr 2007 für fünf Jahre gewählt worden. Im Jahr 2008 wurde die siebenjährige Amtszeit wieder eingeführt. Das Verfassungsgericht muss demnächst entscheiden, ob Wade seine zwei Amtszeiten ausgeschöpft hat. Dieses Limit wurde aber erst mit der Verfassung von 2001 eingeführt, weshalb Wades Anhänger eine erneute Kandidatur für möglich erklären. Für den Wahlgang sind rund 20 Kandidaturen absehbar. afp

Foto: afp/Charlet

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